Metadaten: Die neue Zeit

838 
Als am nächsten Vormittag die Stunden beim 
Vikar zu Ende gingen, öffnete sich die Kinderstuben— 
tür und Rottmann trat ein. Über das blasse Ge— 
sicht des Vikars zog eine helle Röte. 
„Guten Morgen, Vikar, laßt Euch nicht stören, 
vollendet die Stunde.“ 
Rottmann trat zum Fenster und lehnte sich 
gegen das Fensterkreuz. 
Annele saß eifrig schreibend am Tisch. Christoph 
und Joseph wurden vom Vikar in römischer Ge— 
schichte geprüft. Christoph saß lässig im Stuhl, 
er beantwortete jede Frage ohne zu stocken, aber 
auch ohne Interesse, während Joseph stramm saß, 
die gefalteten Hände vor sich auf dem Tisch, und auf— 
merksam den Vikar ansah, auch wenn an ihn keine 
Frage gestellt wurde. 
Die Röte auf des Vikars Gesicht war schnell 
wieder einer tiefen Blässe gewichen. In dem müden 
Gesicht waren nur die Augen jung und lebensvoll. 
Als er die Stunde beschloß und darauf hin— 
wies, daß sie nun zu dem Aufstand der Plebejer 
kämen, der durch den Übermut der Patrizier hervor—⸗ 
gerufen worden, da blitzten seine dunklen Augen 
heiß, fanatisch auf. — 
Die Stunde war zu Ende, Annele zeigte ihre 
vollgeschriebene Tafel, die Buben packten ihre Bücher 
zusammen. J 
Da trat Rottmann zum. Vikar. „Wollt Ihr 
mir folgen, ich möchte mit Euch reden.“ —W 
Und die beiden Männer traten in die Wohn—⸗ 
stube. Am Fenster saß Frau Josephine und Liesle 
spielte zu ihren Füßen. Josephine stand auf. 
BBleibe bitte hier, Josephine, es handelt sich 
um unsere Buben. Sie sind nun beide im Alter,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.