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Hans Sachs' ausgewählte dramatisch eWerke. 123 
Der Mann spricht: 
Thust du ein solches mir zutrauen? 
Hast solches du gemerkt, gesehen? 
Die Frau spricht: 
Nein, das muß ich fürwahr gestehen! 
Doch bist du mir unfreundlich gar, 
Nicht liebreich, wie im ersten Jahr; 
Drum nimmt auch meine Liebe ab, 
Daß ich dich schier nicht lieb mehr hab'. 
An allem ist dein Buhlen schuld. 
Der Mann spricht: 
Mein liebes Weib, hab' du Geduld, 
Die Lieb' im Herzen liegt verborgen, 
Müh', Arbeit und des Tages Sorgen 
Thun Scherz und Schimpf) gar sehr vertreiben. 
Meinst du, ich buhl' mit andern Weiben, 
So denk' das nicht, ich bin zu frumm. 
Die Frau spricht: 
Ich glaube, daß du buhlst kurzum, 
Es sei denn, daß du dich purgirst?) 
Und frei so von Verdachte wirst. 
Der Mann reckt zwei Finger auf und spricht: 
Ich will einen harten Eid dir schwören, 
Daß ich die Eh' nie thät versehren 
Mit andern schönen Frauen jung. 
Die Frau spricht: 
Lieb Männlein, das ist nicht genung; 
Schwören ist leichter denn Rüben graben. 
Der Mann spricht: 
Mein liebes Weib, was willst du haben? 
Die Frau spricht: 
Thu' deine Unschuld so beweisen, 
Daß du mir tträgst das heiße Eisen. 
1y Spaß, Scherz. — 29 reinigst.
	        
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