Objekt: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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ihn diese Befehle erreichten, Entwürfe, die wenigstens vor- 
erst zum Beiseitelassen der Revindikationen nötigten. 
Die Direktorialansprüche, welche die Markgrafen 
grösstenteils zurückgezogen hatten, griff er wieder in ihrem 
vollen Umfange auf. Legte er sofort Hand auf fremde 
Gebiete, so war auf freiwillige Nachgiebigkeit Bambergs 
in Sachen des Direktoriums, auf Empfehlung durch 
die Kreisversammlung nicht zu rechnen. Diese hätte sich 
gehütet, für die trotz ihrer 2°/, Stimmen übermächtige 
Stellung des Königs! einen noch dauerhafteren Grund zu 
bauen. So fasste Hardenberg ins Auge, die Direktorial- 
angelegenheit vor der Gebietsfrage zur Entscheidung zu 
aringen.? 
Wo es in Deutschland Kreisstände gab, schlossen sich 
dieselben zur Abwehr häufig zusammen. Desgleichen 
thaten nunmehr die kleinen fränkischen Staaten- 
gebilde. Auch mit der Reichsritterschaft, die von Preussen 
nicht minder schwer verletzt war, setzten sie sich in Ver- 
bindurg.? Anfangs waren die preussischen Einladungen 
zu Vergleichen von allen Seiten in gleicher Weise beant- 
wortet worden: man sei zu einem Abkommen bereit;* aber 
mehr als blosse Worte gab man so wenig als Hardenberg.® 
Jetzt drohten die Stände, gemeinsam eine vorher auf dem 
ı. Der kaiserliche Minister Graf v. Schlik wird nicht müde, in 
seinen Berichten die Hilflosigkeit Frankens gegenüber der er- 
irückenden Uebermacht Preussens zu betonen. 
z, Bericht Hard. d. d. Ansbach 22. Mai 1792; R. XI. 7. 
3. Die Kantone Steigerwald u, Baunach hatten ihre Kanzlei zu 
Nürnberg. 
4. Dazu erboten sich Oettingen, Hohenlohe - Bartenstein, 
Schwarzenberg, Nürnberg, Pfalzbayern, ausserdem der Ritterkanton 
Gebirg: Berichte Hard. vom 9. März u. 2. Apr. 1792. 
5. Hard, sprach seine Bereitwilligkeit in der Erklärung vom 
13. Apr. 1792 aus.
	        
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