Objekt: Berichte über die Bayerische Landes-Industrie-, Gewerbe- und Kunst-Ausstellung zu Nürnberg 1882

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Wassermotoren gekuppelt wird und ihr dann noch die Aufgabe zufällt, die 
Unregelmässigkeiten in dem Gange der Letzteren mit auszugleichen. 
Wir erwähnen noch, dass die hier besprochene Maschine während der 
Ausstellungsdauer im Betriebe war und dieselbe ihres gleichmässigen Ganges 
wegen dazu benützt wurde, die für die elektrische Beleuchtung aufgestellten 
Lichtmaschinen zu betreiben. Nach beendigter Ausstellung wurde die 
Maschine an ihrem wirklichen Bestimmungsorte, im kgl. Hauptlaboratorium 
zu Ingolstadt aufgestellt und dort im Laufe dieses Herbstes in Betrieb gesetzt. 
Seitens der Maschinenfabrik Augsburg ist für dieselbe ein äusserst geringer 
Maximaldampfverbrauch pro indizierte Pferdekraft und Stunde garantiert 
worden und sollen die hierauf bezüglichen Effektversuche demnächst stattfinden. 
Die zweite der ausgestellten Kompound- Receiver- Maschinen war 
von der Dingler’schen Maschinenfabrik in Zweibrücken erbaut und liess 
hinsichtlich der äusseren Ausstattung und der allgemeinen Anordnung 
nichts zu wünschen übrig. Auch diese Maschine ist für eine Leistung von 
30 effektiven Pferdestärken konstruiert und wird diese Leistung bei zehn. 
facher Totalexpansion 6 %g pro qem Ueberdruck und 60 Umdrehungen in 
ler Minute ausgeübt. Sowohl die beiden Zylinder als auch der Receiver 
sind mit Dampfmänteln versehen, welche mit frischen Kesseldampf geheizt 
werden. An beiden Zylindern ist eine der Firma im deutschen Reiche 
aınter Nr. 6976 patentierte Auslösesteuerung angebracht und arbeitet der 
Hochdruckzylinder mit variabler vom Regulator direkt beherrschter Füllung, 
während der Füllungsgrad am Niederdruckzylinder von Hand eingestellt 
werden muss und nur zwischen 40 und 50 Prozent bewegbar ist. Die 
Maschine ist für Seilbetrieb eingerichtet und ist das Schwungrad mit 
7 Nuthen für Seile von 46 mm Durchmesser versehen. Der unter dem 
Niederdruckzylinder plazierte Kondensator besteht aus einem einfachen 
Kasten, in welchem zwei Luftpumpen eingehängt sind, welche von der nach 
ainten verlängerten Kolbenstange des Niederdruckzylinders vermittelst eines 
Winkelhebels angetrieben werden. In der nach dem Kondensator führenden 
Abdampfleitung ist ein Wechselventil eingeschaltet, durch welches man 
aventuell den Abdampf direkt entweichen lassen kann, wenn der Zustand 
les Kondensators oder Wassermangel dies erfordern sollten. 
Auch diese Maschine war meistens in Betrieb, doch nie so voll be- 
‚astet, dass es möglich gewesen wäre deren Verhalten bei der oben ange- 
gebenen Leistung zu beobachten. Hinsichtlich des Dampfverbrauches giebt 
lie erbauende Firma an, dass derselbe sich je nach der Grösse der Maschine 
and der verfügbaren Dampfspannung zwischen 7 und 10 A%g pro Stunde und 
[ndikatorpferd bewegt, doch liegen hierüber, sowie über den Wirkungsgrad 
der Maschine noch keine offiziellen Zahlen vor. 
Als dritte und letzte Repräsentantin des bisher besprochenen Dampf- 
maschinen Systems ist die von der Maschinenbau- Aktien- Gesellschaft Nürnberg
	        
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