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logie u. s. w.) und ihrer Bedeutung, so wie ihres Charac—
ters, daher auch der Name „literarischer Verein“ durch
seine Tendenz gerechtfertigt is. Durch erläuternde und
kritische Besprechungen in jeder Woche und durch Vorträge
von eigenen Produkten der Mitglieder und klassischen Er—
zeugnissen Anderer in monatlichen Versammlungen im ro—
then Hahn, woran auch Damen Theil nehmen, soll das
würdige Problem gelöst werden. Der Verein besitzt schöne
Kräfte, es ist nur zu wünschen, daß sich dieselben in ihrer
ganzen Wirksamkeit geltend machen und falschem Ehrgeize,
so wie den Anmassungen eines oberflächlichen Literaturdilet—
tantismus ernstlich entgegentreten mögen. In das noch
junge Leben des Vereins haben sich bereits solche bösartige
Krankheitsstoffe eingeschlichen; Schade wäre es, wenn sie
größere Nahrung bekämen und die blühende Gesundheit,
die der Verein durchweg zur Lösung seiner Aufgabe be—
darf, allmählich untergrüben. — Minder bekannt sind die
naturhistorische Gesellschaft, 1802 gestiftet, und ein aus Pri—
vatmitteln unterhaltener geschichtlicher Verein. Zur kon—
versationellen Fertigkeit und Uebung in fremden Sprachen
sind mehrere Kränzchen vorhanden, deren Existenz ihren
wesentlichen Nutzen bethätigt. Für Hebung und Förderung
der bildenden Kunst hat sich 1792 unter dem Vorsitze des
Kunsthändlers Frauenholz ein Verein von „Künstlern und
Kunstfreunden“ gebildet, dem zur Seite sich 1817 ein zwei—
ter Verein der Art unter dem Namen „Albrecht-Dürer
Verein“ aufthat. Am 18. April 1830 vereinigten sich bei—
de und nahmen die Benennung „Nürnberger Kunstverein“