Berlin W
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Verlag von F. Fontane & Co., Berlin W
Roman aus der Necadence
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Urteile der Presse:
M. G. Conrad i. d. „Gesellschaft“: Diese Sitten- und
Seelenschilderung in der Gestalt eines Ich-Romans oder einer
in Kapitel eingeteilten Tagebuch-Aufzeichnung gehört zu den
wenigen auserlesenen modernen Werken, die man sich so voll⸗
kommen wünscht, daß auch der spitzfindigste oder empfindsamste
Kunstfreund keine irgendwie berechtigte Kritik mehr übrig hat.
Dieser „Roman aus der Décadence“ ist eine so gelungene und
köstliche Schöpfung, daß einem der geringste Schönheitsfehler leid
thut. Und so ist es schon bei diesem fabelhaft begabten Romancier
Kurt Martens: wir wollen nicht Höhepunkte, wir wollen mit ihm
durchweg auf der Höhe sein. Sein Roman ist, etwa neben
Bierbaums „Stilpe“ die stärkste Leistung in der Schilderung des
jungen Übergangs-Volkes auf dem Schauplatz der Leipziger
Bourgeois- und Beamtenkultur am Ausgange dieses Jahrhunderts.
Grenzte sich aber Bierbaum auf das Litterarische ein oder blieb
er aus notwendiger Beschränkung seiner Natur und Welt—
anschauung am Litterarischen und Künstlerischen haften, so zeigt
sich in Kurt Martens ein wahrhaft universaler Geist, der dem
Erfahrensten noch mit seinen scharfen Perspektiven auf das soziale,
das politische und kirchliche Gebiet mächtig imponieren kann;
denn mit seiner weiten Fassungs- und Beurteilungskraft verbindet
sich so feiner weltmännischer Takt und so souveräne Beherrschung der
Ausdrucksmittel, wie sie nur die reifste und sicherste Kultur gewährt.
Dieses Buch ist nicht bloßes Litteratenwerk, es ist Menschenthat.
J. V. Widmann i. „Berner Bund“: Kurt Martens
ist zweifelsohne eine Kraft, ein Denker, der den Typus des