Objekt: Führer zu Nürnbergs Sehenswürdigkeiten

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einer Leibeigenen. Kaiser Heinrich IV., der unglückliche 
Sohn Heinrichs III., erwies den Städten Gunst, und 
dieselben vergalten ihm mit aufopfernder Treue. So 
hielt auch Nuͤrnberg treu zum Kaiser, als sich dessen 
Sohn, der nachmalige Kaiser Heinrich V. wider den 
Vater empörte. Zwei Monate wurde die damals noch 
kleine und unbedeutende Stadt von dem aufrührerischen 
Sohne belagert, bis Hunger sie zur Uebergabe zwang. 
Nach dem Tode Kaiser Heinrichs IV. vermehrte Hein— 
rich V. die Privilegien der Stadt. 1120 erhielt sie einen 
besonderen Burggrafen aus dem Geschlechte der Hohen— 
lohe (Gottfried, comes de Nuremberch). Kurze 
Zeit darauf wurde das Geschlecht der Hohenstaufen 
mit der Burggrafschaft belehnt, jedoch wurde die 
Stadt im Streite der Hohenstaufen mit den Welfen 
von Kaiser Lothar 1180 eingenommen und an Heinrich 
dem Stolzen, seinem Schwiegersohne, als Lehen ge— 
geben. In die Regierungszeit Kaiser Konrads III., 
der sich gerne und oft zu Nürnberg aufgehalten, und 
auch das Benediktinerkloster zu St. Aegidien außer— 
halb der Stadt gegründet hat, fällt die Erweiterung 
der Stadt über den Pegnitzfluß an seinem linken 
Ufer 1140. Die Kaiser Friedrich J., Barbarossa, 
unter dem der Ausbau der Burg stattfand und 
Heinrich VIJ. hielten häufig Reichstage zu Nürnberg, 
doch ist die Regierungszeit Kaiser Friedrichs II. erst 
von größerer Wichtigkeit für die Stadt, da sie von 
diesem Kaiser ihren berühmten Freiheitsbrief, aus— 
gestellt am 8. November 1219 erhielt. Nach dem 
Tode dieses Kaisers trat das Interregnum unseligen 
Andenkens ein. In dieser kaiserlosen Zeit hatte Nürn— 
berg stete Kämpfe mit den benachbarkten räuberischen 
Adeligen, Placker, auch Stegreifritter benannt, sowie 
mit den Burggrafen der Stadt aus dem Geschlechte 
der Hohenzollern, die seit 1191 das Burggrafeuthum 
Nürnberg inne hatten, zu bestehen. In diesen Fehden 
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