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Gott grüß Euch, licber Bauer
Euch ift mol ’8 Veben fauer?
Was figt Jhr fo alleine
Hier auf dem Kalten Steine?
Michel.
Noch haben Kalte Steine mehr Erbarmen
Al& böje Töchter in der Falten Bruft;
Dein Schoßfind rvijfen fie mir aus den Armen,
Und nimmer überwind’ ich den Verkuft
Sulenjpiegel
Verfcheuchet Euch die Orille
Und pugt die trübe Brille;
Oft folgen auf die Plage
Wol Ichöne Feiertage,
Michel.
Bergebens Gbofft der Mann in ueinen Jahren,
Wenn abwärts ihn ein fnftres Schiekjal zwingt
Des Lebens Nofen bleichen mit ten Haaren ;
Der fahle Winter Feine Knospe brinat,
Freund! Fönntejt du in Diefen Zügen fehauen
as weiland ich gewefen, was ich jebt,
Dich überliefe Jelbjt geheimes Örauen,
Wie jchlimm die Zeit dem Alten zugefeßt
Sulen]piegel,
Sin armer Teufel Jeid Ihr.
Wahrhaftig Ihr thut Leid mir.
Hab’ freilich auch oft Sorgen,
Will mir der Wirth nicht borgen.
Michel:
OD fehöne Tage, da ich durch die Wälder
Kock ftreifte noch, des Glückes {tolzer Sohn,
Und vom Ertrag Der weiten YWehrenfelder
Mit keichtems Sinne nahın den guten Lohn!
Da ward mein reicher Hof berühmt in Lande,
Da rveihten Stall und Tenne fiG ums Haus
Und wo der Nachbar nur den Michel nannte,
Syrach er mit Ehrfurcht diefen Namen aus.