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mit zwei Armen ergriff, an sich presste und tödtete.
Zeigt sich ja auch anderwärts, namentlich in den Bezeich-
nungen für Martern und Hinrichtungsarten, eine unseren
Begriffen kaum mehr erträgliche Gefühllosigkeit des Mittel-
alters, das durch die beständigen Foltern und blutigen
Executionen so abgestumpft war, dass es noch eine Art Ko-
mik damit verbinden konnte! Die äussere Stadtmauer ist von
der Burg bis hicher kascmattirt. Die Chauss6e, welche
rings um die Stadt führt, bietet hier auf dieser Süd-
seite wenig Aussicht, da die Mauern der nach der Land-
seite angrenzenden Gärten nur selten einen Blick auf die
fruchtbaren Felder der benachbarten Dörfer zulassen; nur
eine Reihe in neuester Zeit angepflanzter Akazienbäume
erinnert daran, dass andere grössere Städte in solcher Nähe
ihrer Mauern gewöhnlich einen anschnlichen Raum für Baum-
anlagen bieten. Doch haben auch in dieser Beziehung
die letzten Jahre Gutes gewirkt. Man hat hier im Jahr
1857 ein Nebenthor, das Maxthor, durchgebrochen ; diese
Verbindung der Aussenseite mit der Stadt veranlasste
auch auf dieser Seite mehrere Neubauten ausserhalb des
Thores, denen die Breterverschläge der Gärten weichen
mussten. Beim Lauferthor, dem Hauptthor gegen
Osten, öffnet sich die Strasse; wir treten in eine freund-
liche Anlage hinaus, durch welche die Chauss6en von
Bayreuth und Amberg nach dem Thore münden.
Hier, bei diesem ersten Hauptthore, das seinen
Namen von dem drei Stunden entfernten Städtchen
Lauf trägt, begegnen wir zuerst einem jener vier mäch-
tigen runden Thorthürme, welche wohl in jedem KEin-
tretenden einen bleibenden Eindruck ernster Würde und
Kraft zurücklassen, Sie sind in Form einer auf die
Mündung gestellten Kanone in den Jahren von 1555 bis
1568 durch Ernst Unger gebaut und bilden eigentlich
einen Mantel um die alten, viereckigen Thorthürme.
Auf der Höhe haben sie Kanonenlöcher, waren auch zu
den Zeiten der Reichsstadt mit Kanonen besetzt, die
in der Regel bei grossen Festlichkeiten, namentlich bei
der Ankunft eines Kaisers, gelöst wurden. Durch eine
ireundliche Anlage gelangen wir zu dem Nebenthore, welches
die Vorstadt Wöhrd mit der Stadt verbindet und daher
das Wöhrder Thor heisst. Es darf blos von Fusseängern
