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fchläge der Werzte mehr als die Mathfchläge des Evangeliums;
manche Uebung. der SottfeligFeit. unterblieb, ich wurde fchläfris
ger, und verließ diefe beiden Orte, obgleich vor Menfchen ganz
mit dem Ruhm eines ftillen frommen Sünglings — aber mit
einem bereit& vom Suten wieder abfommenden Herzen. Warum?
ich hatte noch Feinen lebendigen Glauben an Chriftum, noch
Feine wahre Liebe in mir, — folglich noch Feine rechte Kraft
um Suten.“
„So fah e8 in meinem Herzen aus, als ich hieher nach
Nürnberg berufen wurde. — — — Die guten Tage, welche
ich ‚nun genoß, die zunehmenden Zerfireuungen, die unerwarteten
Stücsumftände, in welche ich frat, die neuen Dekanntfchaften,
in welche ich gerieth, Beifall und Chrenbezeigungen von allen
Seiten, Fonnte ich fo rafy und fchnell aufeinander, zumal da
das Sefühl für SottfeligFkeit und Chriftenthum bereits gelitten
hatte, nicht ertragen; genug, ich fank in die Welt und verlor
die guten Vorbereitungen der Gnade Sottes in meinem Herzen
wieder, wenn gleich immer mit einem gefchlagenen Sewiffen.“ —
Unfer Kießling meinte in allen folchen Fällen immer:
was nicht ift, Fann noch werden; und Gott hatte ihn ja ein Uie-
bend freundliches und geduldiges Herz auch gegen grobe Sünder
und gegen foldhe gegeben, welche feinen Weg und feine Weife
haßten, gefchweige gegen einen folchen nicht mit Willen, fonz
bern nur aus menfchlicher Schwäche irrenden, Kiebevollen jungen
Mann. Indef Geduld mußte er auch mit diefem gerade genug
haben. Denn wenn er etwa in freien Übendftunden Schöner
zu befuchen Fam und aus einem von der Seligkeit überfließenden
Herzen mit ihm fprach, wobei er dann zugleich als Bücherz
berleiher ein und das andere fchöne Buch, das diefelbe Sprache
redete, mit fich brachte und e& dem Herın Diaconus gar drin
gend zum Lefen anempfahl, da machte diefer eben Fein gar freundz
liches Seficht dazu. E$ Fam ihm vielmehr vor, als wenn er
bas AMes fehon felbfit wüßte, und im Grunde genommen, als
Selehrter, doch noch etwas beffer als Herr Kaufmann Kieß =
ling und auch als die Bücher da, die ihm diefer brachte: die