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n. Chr.), läßt sie unter den Kriegszügen der Imperatoren Trajan,
Hadrian, Septim. Severus viele Leiden ausstehen und sich zu Attilas
Zeiten durch Zuzug von Flüchtlingen vergrößern u. s. w. Wenn nun
ein Vertreter des gelehrten Elements in unserer Stadt, als welcher
doch der Rektor und Pfarrer Röder angesehen werden muß, sich noch
vor 150 Jahren solchen ausschweifenden Phantasien hinzugeben er—
laubt, so darf man es den bürgerlichen Chronisten des 15. und 16.
Jahrhunderts gewiß nicht allzu sehr verargen, wenn sie in ihrem
patriotischen Eifer das Alter ihrer Vaterstadt möglichst hoch hinauf
zu setzen suchten. Das Mindeste aber, was die Chronisten jener
Jahrhunderte dem Felsenglauben ihrer Zeitgenossen zumuten durften,
war die Aufstellung, daß irgend ein römischer Feldherr zu der
jeweiligen Stadt den Grund gelegt habe. Man sah einen besonderen
Vorzug darin, irgend ein Mal zu besitzen, welches die Römer als
Zeichen ihrer Herrschaft hingesetzt. Es kann also nicht auffallen, daß
auch die Nürnberger Chronisten diesen Weg einschlugen, um die Ehren
ihrer Vaterstadt zu vermehren.
Die über Nürnberg durch die Blätter der Chroniken laufende
Geschichtsfabel lautet bei den einen dahin, daß im ersten Jahrhundert
unserer Zeitrechnung Tiberius, der ältere Stiefsohn des Kaisers
Augustus, an Stelle des heutigen Nürnberg ein Lager aufgeschlagen
und Befestigungen errichtet habe, während bei den anderen diese
Rolle dem Drusus, dem jüngeren Stiefsohn des Augustus, zugeteilt
wird. Römischem Ursprung wurde auch das mutmaßlich älteste
Baudenkmal unserer Stadt, der fünfeckige Turm auf der Veste,
zugeschrieben. Nichts aber an diesem erinnert an römische Bau—
weise, und das Bauwerk wird nach dem Urteil der Sachverständigen
wohl erst dem 11. Jahrhundert entstammen. Es sind auch sonst
nicht die geringsten Spuren in Nürnberg und in dessen Umgebung
entdeckt worden, welche auf die einstmalige Anwesenheit römischer
Legionen oder gar auf römische Ansiedlungen schließen lassen könnten.
Daß in den Zeiten der Völkerwanderung der aus der Mitte
ausgedehnter Waldungen sich emporhebende Burgberg von Abteilungen
der auf der Wanderung begriffenen Völkerschaften besetzt, vorüber—
gehend befestigt, von anderen nachfolgenden angegriffen, erobert und
wieder verloren worden sei, bis er schließlich von den deutschen
Kaisern in dauernden Besitz genommen wurde, ist auch nichts weiter
als Mutmaßung. Ebenso luftiger Art und ohne Untergrund ist die
Aufstellung des Humanisten Conrad Celtis, daß Flüchtlinge aus dem
Donauthal, vor dem Ansturm hunnischer Reiterschwärme sich rettend,
hier Zuflucht gesucht und gefunden, sich an den Ufern der Paginza
niedergelassen, hauptsächlich Schmiedewerkstätten errichtet und den
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