Hans Sachs
(beim Essen). 's ist mal ein Versuch. Freilich will's noch nicht
so gehen, wie ich mirs denke; ich weiß immer nicht recht, wie
das Alles in Aktion so recht natürlich vorgestellt werden kann.
(Schenkt sich aus einem Krug ein.) Ist doch noch Bier da?
Kunigunde
da,
hm
(hat dem Bastian gewinkt, giebt ihm einen andern Krug und schickt ihn
damit fort.)
Nunnenbeck
(in dem Geschriebenen blätternd). Fleißig bist, mein lieber Sachs,
das muß ich sagen.
Hans Sachs.
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ↄ, ei!
Ja, ich richte mir meine Zeit ein. Denn der Himmel
weiß, daß ich bei meiner Poeterei mein gutes Handwerk nicht
vernachlässige. Ich steh' früh auf, und wenn ich gearbeitet
habe, so ist das Dichten meine Erholung, wie es vielen Andern
das Saufen, das Würfeln und das verdammte Brettspiel ist.
Und meine Kunigunde hält auch die Wirthschaft in guter Ordnung.
Nunnenbeck.
Ich hoffe nur, daß du mit solchen Dingen (weist auf
das Geschriebene) den Meistergesang nicht vernachlässigst, wie?
Hans Sachs.
Das gewiß nicht. Der bleibt mir immer doch die Schule
und die Grundlage fürs ganze Dichten. Darum aber verdrießt
mich's auch, wenn's in unsrer Singschule nicht immer so streng
und rechtschaffen hergeht, wie's sollte.
Nunnenbeck.
Nun, du hast's den Händelsüchtigen das vorige Mal
ja recht deutlich und scharf gesagt. Der Michel Wenck, das
mußt nur wissen, ist voll Gift und Bosheit gegen dich und ich
glaube, er will unter den Gesellschaftern Unfrieden gegen dich
süften. Ich war ja nicht dabei, aber er meint, du hättest ihn
beschimpft uͤnd verspottet, und er würd's dir schon vergelten.