fullscreen: Festgabe zur 14. Hauptversammlung des Bayer. Volksschullehrer-Vereins

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Bürgschaft einer besseren Zukunft beifällig aufgenommen. Auch 
zögerte Rudolf nicht, die Freiheit der Städte von fremder Gerichtsbarkeit 
aufs neue zu beurkunden und den Königstädten die hergebrachten 
Freiheiten nicht bloß zu bestätigen, sondern teilweise auch zu erweitern. 
Allerdings mußten ihm alle Privilegien mit schwerem Geld bezahlt 
werden. Die durch die Umstände dem König aufgenötigte schwankende 
Haltuͤng, indem er auch der Fürstenpolitik gegenüber den Städten 
— 
als die Ansprüche Rudolfs an die Beisteuern der Städte immer 
größer und dringender wurden; als er 1279 allen Kaufleuten eine 
Steuer auferlegte, die den achten Teil des Warenwerts betrug; als 
er 1284 von den Königstädten eine Vermögenssteuer von 3), 6h,, 
den „dreißigsten Pfennig“ verlangte, da schlug die Stimmung in den 
Städten bedeutend um. In verschiedenen Städten, in Colmar, 
Hagenau, Frankfurt, Wetzlar kam es 1285 zur offenen Empörung 
gegen diese Maßregel, sodaß Rudolf gegen die empörten Städte zu 
Felde ziehen mußte. Ein Reichsbürger unserer hochgesitteten Zeit 
augt gleichsam schon mit der Muttermilch das süße Bewußtsein ein, 
daß Steuerzahlen die oberste Pflicht des Bürgers sei, in jenen 
einfältigen Zeiten aber, welche bloß die plumpe direkte Steuererhebung 
annten und noch nicht die leiseste Ahnung davon hatten, welche 
Wunderquellen eine entwickelte Finanzkunst mittels der indirekten 
Abgaben erschließen kann, war der Abscheu vor jedweder Steuer, wie 
König Rudolf erfahren mußte, ungeheuer stark. 
Der Name Rudolfs von Habsburg glänzt in der Geschichte 
veniger wegen seiner Verdienste um die Ordnung im Reich, als 
dadurch, daß er der Gründer einer habsburgischen Hausmacht war, 
wvelche im Laufe der Zeit ein weitgebietender Staat von welthistorischer 
Stellung geworden ist. Das Werk und der Ruhm seines Lebens 
war diese Gründung. Sein nüchterner, auf das Praktische und Erreichbare 
gerichteter Sinn erkannte gar wohl, daß seine Stellung als Reichs— 
oberhaupt eine unsichere und abhängige sein müsse, so lange er keinen 
Rückhalt an einem genügenden Hausbesitz habe. Der Ruhm als 
Kreuzfahrer, den ihm der Papst gar zu gern gegönnt hätte, reizte 
ihn durchaus nicht, und selbst für die Erlangung der Kaiserwürde 
durch eine Romfahrt that er nicht einen einzigen ernsthaften Schritt. Nicht 
im heiligen Lande, sondern im Südosten des Reichs winkte ihm ein 
strebenswertes Ziel. Es war ein keckes Unternehmen, welches diese 
Gründung zur Folge hatte, und es gehörte bei der weit überlegenen 
Macht des zu überwindenden Gegners all der dem ersten Habsburger 
eigene waghalsige Mut, aber auch seine bedächtige Klugheit und sein 
Glück dazu, um das Gelingen herbeizuführen. 
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