vnd Trost⸗Sermon.
Heut bluͤht der Mensch / wie Rosen roth /
Bahd kranck vnd todt /
Ist allenthalben Muͤh vnd Noth.
Darumb heist der Toden Reime:
—RWWe'l
Heut stacck / morgen im Sarck.
Diß Geliebte im HERRN / seyn ja den betruͤbten Eltern
drey tieffschmertzende Hertzenleid die sie hart vnd sehr ver⸗
wunden. Dann / so groß vorher die Frewd / wegen dieser
dreyer Soͤhne / im Leben gewesen/ Also groß ist anjetzo die
Klaͤg⸗vnd Trawrigkeit. Schmertzet es doch Christliche El⸗
kern/ wann jhnen ein liebes Kind stirbt / manche wissen nicht
wie klaͤglich genug sie sich hierůber erweisen moͤgen / was wol⸗
ten dann den lieben Eltern dieser drey verstorbenen Juͤnglin⸗
ge vnd Knaben thun? Genugsame Vrsach haben sie zu traw⸗
ren vnd zu klagen / seyn auch nicht zu perdencken / wenn sie jh⸗
ren lieben Ehepflaͤntzlein ein jmerwaͤrend Grab⸗vnd Denck⸗
mahl hiemit auffrichten / zumaln / weiln sie vorher auch fuͤnff
Eheplanhlein verlustigt gemacht worden / vnd nun von *
Kindern / nur noch ein einiges Toͤchterlein uͤbrig haben. A⸗
ber / sie wollen sich in dieseim jhrem Kinder⸗Creutz damit troͤ⸗
sten / daß nunmehr jhr e Kinderlein bey Christo dem HERRN
seyen / in ewiger Frewd vnd Seligkeit / vnd daß Er sie viel lie⸗
ber gehabt / als sie jemals die Elt ern haben moͤgen. Frewen
sich numleibliche Eltern / wann sie jhre Kinder zeitlich zu Eh⸗
reu bringen / wol verheirahten / vnd außstatten / vielmehr
frewet cuch Christliche Elkern / daß jhr ewre Kinder bey Chri⸗
sto wol angebracht / vnd daß sie nun vor aller Gefahr / die sie
kuͤnfftig in dieser Welt noch betreffen moͤgen / befreyet seyn /
dann der Seelen nach / seyn siebey GOtt/ Eccles. 12. im
Sandelein der Lebendigen / . Sam. 5. In der Hand Got⸗
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