Volltext: Christliche Leich- und Trost-Sermon Uber die drey hochbetrübte, Todliche doch See[lige] abschied Der Erbarn Gottsforcht[igen] und Züchtigen Jüngling Andreas. Georg Adam. Christoph. So den 13 Octobris, 8. Novemb[ris], 15 Eiusdem A.o 1640 Innerhalb 33 tagen in Gott see[lig] entschlaffen

36. 
Christliche Leich ⸗ 
nes Herhens Andacht damit zu verstehen geben. Einsten 
wurde Er mitleidig gefragt / Er werde ohne zweiffel grosse 
Schmertzen fuͤhlen vnd emyfinden? Er sanfftmuͤtig geant⸗ 
wortet: Es schadt nichts / vnd also in Gedult / ohne Wi⸗ 
derwillen GOtt still gehalten / biß an sein seliges End / wel⸗ 
ches erfolgt den 15. Novembris / als Er alt worden 4. Jahr/ 
5. Wochen vnd . Tage. 9 
Diß st alfo vnserer drey im HERRNeingeschlaffener 
Juͤnglinge Lebenslauff⸗Beschreibung / welche/ weil sie so vr⸗ 
ploͤtich vnd jaͤhling nacheinander den Eltern entrissen wor⸗ 
den/ als haben vnd kragen wir billich mit jhnen ein hertzliches 
Mitleiden. Wer haͤcke es jhm moͤgen einbilden / daß diese 
drey Menschen Bluͤmen so bald solten verwelcken? Vor 6. 
Wochen / den 2. Octobris / seyn sie alle drey jhrem wider⸗ 
kommenden Herrn Vatter von Franckfort diese Strassen/ 
biß zu dem H. Creutz in einer Liberey einander an den Haͤn⸗ 
den fuͤhrend entgegen gegangen. Da waren sie nicht anderst/ 
als ein schoͤnes Kleeblat / oder drey schoͤne Lilien auff einem 
Stengel stehend / anzuschawen / darob sich auch die Reißge⸗ 
ferten deß Herrn Vatters hoͤchlich verwundert / sie zu sich 
auff die Kutschen genommen / vnd mit Frewden nach Hauß 
gebracht. 
Solche Frewde aber hat nicht lang gewaͤret / dann 14. 
Tag hernach ist die groͤste Lilien / drey Wochen hernach die 
ander / vnd nach acht Tagen auch die dritte: Wie sie gewach⸗ 
sen vnd nacheinander auffgegangen: also ist auch eine nach 
der andern verdorret / verwelcket vnd abgefallen / jhre erbla⸗ 
ste Leichnam / die vor kurtzer Zeit mit Frewden die Strassen 
anheroleitend betretten / als abgefallene vnd welcke Bluͤm⸗ 
lein im Todtenbaar vnd Sarck / re heraußgetragen 
vorden. Hieruͤber seufftzen wir billich: O ANExn / wie gar 
q nichts bestaͤndiges vnter der Sonnen! 
Heut
	        
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