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Die Nonnen von Engelthal will der Kath alle „außerhalb
derer, die Liber zu hHerBprud pleiben wollten, Holen und herein
Iren und an ain eerlich ftillort bringen, do fi geruft und on forg
allein bey einander wonen fönnten *).
Billenreuth und Engelthal hatten fich bisher gegen die Lehre
Luthers ausgejprodhen und jede Einmijchung des Kathes in ihre
inneren Angelegenheiten zurücgewiejen. Der Plan des Rathes,
die Nonnen in ihHrem veränderten WohHnfige zu beftimmen, fich
ber neuen Lehre anzujcdhließen nnd ihre Klöfter nach dem Beifpiele
ziniger Nürnberger OYrdenshäufjer an das neu errichtete reiche Al-
mojen abzutreten, Jheiterte; Pillenreuth und EngelthHal fielen erft
nach dem AWbiterben der legten Nonne an die Stadt.
Haljche Nachrichten von den Erfolgen der Banuernfchaft ver-
größerten unterdefjen die unzufriedene Stimmung in Nürnberg.
Das Wolf jchrie über die Hohen Steuern und wollte nicht? mehr
bezahlen, ja Jchon drohte man, fih mit den Bauern zu verbinden,
wenn er Math nicht die Umlagen hHerabjege. Anı 19, April {Hreibt
der Kath an Kreß: „Oott verleihe gnad, daß wir in unter {tat
irid behalten,“ am 20 u. 26 Mai:
„S$ bejhwert ung zum höchften die meuterey unjer burger-
ichaft, jo teglich zunimmt; unßer gemain ijt gang ungejchict, mut-
millig und ungezempt. Ueberdem finden wir, daß die Haufen fich
unterften, durch ihre heimliche praktika und Ddrife unter unfere ge=
meinde allerlei meuterei und aufrur zu machen.“
Der Kath fühlte die Bedenklichteit jeiner Lage, die Erinne-
zung an den Yufftand des Iahre8 1349, .wo die ftähtijche Vbrig-
feit der radikalen Partei Seißbartz und Pfauentritt® erlag, lehrte
ibn nun vorfichtiger und FMüger Handeln. „ES lernen ibo die
[eufd, meint der Kath, eine yede vberfeit wol, daß {y anderß dann
vor jare Handelu, fehen und nitfehen und da3Z leiden muß, das jy
ander nit vil ein ergeres und gang ain gewagt? {pil uf fi ne-
men. So wollten wir hir nit gern ain pfennig jparen, danır wir
mifjen, das folchs jparn in der not die höchft unnubelt Frankheit
und mer ain verluft were.“
Die Fritijche Lage bewog endlich den Kath zur Nachgiebig-
feit gegen feine unzufriedenen Unterthanen, „Aus Hriftlichen, guten
Urfjadhen und zur Erhaltung des Friedens und der Eintracht“ hob
zr am 23. Mai den jogenannten lebendigen Zehnten von Thieren
und den Meinen oder todien Zehnten von Hirje, Erbjen, Heu,
Hopfen, Hanf 2c. in feinem Sebiete vollitändig auf **#*),
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*) Brief an den Convent des Klofters Engelthal v. 15. Mai 1525,
+**) Brief an Kreß vom 26. Mai.
“##) yal. Beilaae 3.