Volltext: Das Höchste Gut/ Aus dem Psal. 73. v. 25.

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Die Nonnen von Engelthal will der Kath alle „außerhalb 
derer, die Liber zu hHerBprud pleiben wollten, Holen und herein 
Iren und an ain eerlich ftillort bringen, do fi geruft und on forg 
allein bey einander wonen fönnten *). 
Billenreuth und Engelthal hatten fich bisher gegen die Lehre 
Luthers ausgejprodhen und jede Einmijchung des Kathes in ihre 
inneren Angelegenheiten zurücgewiejen. Der Plan des Rathes, 
die Nonnen in ihHrem veränderten WohHnfige zu beftimmen, fich 
ber neuen Lehre anzujcdhließen nnd ihre Klöfter nach dem Beifpiele 
ziniger Nürnberger OYrdenshäufjer an das neu errichtete reiche Al- 
mojen abzutreten, Jheiterte; Pillenreuth und EngelthHal fielen erft 
nach dem AWbiterben der legten Nonne an die Stadt. 
Haljche Nachrichten von den Erfolgen der Banuernfchaft ver- 
größerten unterdefjen die unzufriedene Stimmung in Nürnberg. 
Das Wolf jchrie über die Hohen Steuern und wollte nicht? mehr 
bezahlen, ja Jchon drohte man, fih mit den Bauern zu verbinden, 
wenn er Math nicht die Umlagen hHerabjege. Anı 19, April {Hreibt 
der Kath an Kreß: „Oott verleihe gnad, daß wir in unter {tat 
irid behalten,“ am 20 u. 26 Mai: 
„S$ bejhwert ung zum höchften die meuterey unjer burger- 
ichaft, jo teglich zunimmt; unßer gemain ijt gang ungejchict, mut- 
millig und ungezempt. Ueberdem finden wir, daß die Haufen fich 
unterften, durch ihre heimliche praktika und Ddrife unter unfere ge= 
meinde allerlei meuterei und aufrur zu machen.“ 
Der Kath fühlte die Bedenklichteit jeiner Lage, die Erinne- 
zung an den Yufftand des Iahre8 1349, .wo die ftähtijche Vbrig- 
feit der radikalen Partei Seißbartz und Pfauentritt® erlag, lehrte 
ibn nun vorfichtiger und FMüger Handeln. „ES lernen ibo die 
[eufd, meint der Kath, eine yede vberfeit wol, daß {y anderß dann 
vor jare Handelu, fehen und nitfehen und da3Z leiden muß, das jy 
ander nit vil ein ergeres und gang ain gewagt? {pil uf fi ne- 
men. So wollten wir hir nit gern ain pfennig jparen, danır wir 
mifjen, das folchs jparn in der not die höchft unnubelt Frankheit 
und mer ain verluft were.“ 
Die Fritijche Lage bewog endlich den Kath zur Nachgiebig- 
feit gegen feine unzufriedenen Unterthanen, „Aus Hriftlichen, guten 
Urfjadhen und zur Erhaltung des Friedens und der Eintracht“ hob 
zr am 23. Mai den jogenannten lebendigen Zehnten von Thieren 
und den Meinen oder todien Zehnten von Hirje, Erbjen, Heu, 
Hopfen, Hanf 2c. in feinem Sebiete vollitändig auf **#*), 
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*) Brief an den Convent des Klofters Engelthal v. 15. Mai 1525, 
+**) Brief an Kreß vom 26. Mai. 
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