Volltext: Seelen-Stille/ Gottes Wille. Wie solche auß dem Pslam 62. v. 1.2.3. deß Königlichen Propheten Davids/ Bey betrübter Leich-Begängnus Deß Erbarn und Wohlfürnehmen Herrn Johann Christoff Volland/ Welcher Donnerstags/ den 25. Aprilis dieses 1667. Jahrs ... entschlaffen ... vorgezeiget worden. von M. Paul Weber ...

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gütige Hülfe, und mit dem vielfachen Anwunsch glück 
seliger Feiertage von dem dankbaren Vater und Wirth 
versehen, entfernten sich die Freunde, und gingen Arm 
in Arm ihrer Wohnung zu. Die Nacht war hell 
und klar. Sieh, Herr Bruder, begann des Zimmer— 
manns Freund, jetzt kommst Du doch einmal um die 
Mitternachtstunde nach Hause. Auch ist ja heute noch 
obendrein der heilige Abend und in den zwölf Nächten 
sieht man ja besonders gern Gespenster. Nimm Du 
Dich nur heute vor dem Fünfundneunziger in Acht! 
— Der wird sich heute unsertwegen auch nicht in— 
kommodiren, spaßte der Zimmermann, schlimmsten— 
falls, wenn er mir nichts thut, will ich ihm auch nichts 
thun. — Nun, ich begleite Dich auf jeden Fall nach 
Hause, — sprach sein Freund — und will die 
schöne Nacht, sowie die Gefahr mit, Dir theilen. 
Sie schritten an der Mauer des Nonnengartens fürbaß, 
und da, wo der Weg sich krümmt, erblickten sie des 
Zimmermanns elterliches Haus, deutlich in der hellen 
Nacht gewaäahrten sie in der benachbarten Nische das 
Kreuz und vor dem Hause klar und hell steht mit 
verschränkten Armen in voller Uniform — — — 
der Fünfundneunziger. Bei Gott, da ist er! 
A 
der Eine erschrocken stehen bleibend. Das ist keine 
Täuschung, kein Bild der Phantasie, entgegnete leise 
der Freund und mit pochenden Herzen überlegten sie, 
was zu thun sei. Indessen begann der Franzose mit 
festen aber klanglosen Schritten auf und ab zu wandeln. 
Wohl hätte der Freund des Zimmermannes seine 
Begleitung aufgeben, umwenden und seine Wohnung
	        
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