Volltext: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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Dampf wird nur des Nachmittags gefahren, Morgens und 
Abends werden Pferde den Waggons vorgespannt. Die 
Wagen zerfallen in drei Klassen, in der ersten zahlt man 
12 kr., in der zweiten Ykr. und in der dritten 6kr. Da 
man auf der nicht ganz zwei Poststunden betragenden Strecke 
nicht die volle Dampfkraft anwenden kann, so legt man den 
Weg in der Regel in 11 —14 Minuten zurück. Der Um— 
stand, daß die Schienen in Steinunterlagen eingelassen, sind, 
verursacht eine ruhigere und gleichmäßigere Bewegung in 
der Fahrt, was man im Sitze sehr gut merkt, während auf 
Bahnen mit hölzernen Schienenlagern die Wagen oft förm— 
liche Stöße erhalten. — Die Bahnzüge von Augsburg hie— 
her und von hier nach der nördlichen Landesgränze, die vom 
Staate übernommen sind, lassen noch immer auf sich war—⸗ 
ten, sollen aber ganz zuverlässig nächstens in tüchtige Arbeit 
genommen werden, nachdem die Vorarbeiten zum Theil be— 
reits vollendet und alle Beamten auf dem Bureau thaͤtig 
sind. Für Nürnberg ist diese Bahnrichtung von hoher Wich— 
tigkeit, und vom Standpunkte des Nürnberger 
Interesses wäre es dringend zu wünschen, daß die Frage, 
ob zwei oder nur ein Bahnhof gebaut werden sollen, zu 
Gunsten zweier Bahnhöfe beantwortet würde, obgleich dazu 
wenig Aussicht vorhanden ist. 
Der Ludwigskanal, diese kühne Wasserstrasse, welche 
die Donau mit dem Main und dadurch mit dem Rhein 
verbindet, soll noch in diesem Jahre von hier bis Bamberg 
eröffnet werden. Ob das großartige Werk nach seiner Vol— 
lendung den vielen Wiedersachern das Gegentheil beweist,
	        
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