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22 Sehnliche Abscheidens-Lust. 
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Foch Adelgeborneund Fohe 
Sraurende! 
Ehen wir dann nicht hell und klar / aus jetzt abge⸗ 
handelten Sehn · Worten / wie Christ vernuͤnfftig 
der Hochgelahrte Melancht hon geurtheilt / wann 
ergar kurʒ vor seinem heiligen Ende / mit dem auch 
sehr gelahrten Joachin Kamerer / einen andaͤchtigen Ster⸗ 
bens· Discurs gefuͤhret / und vor allen Spruͤchen der heiligen 
Schrifft unsern erklaͤrten Text / zu seinem Sterbens. Trost er⸗ 
wehlet / und beweglich sich erklaͤret / daß er diese unsere Worte / fuͤr 
dieallerkraͤfftigsten und allertroͤstlichsten Worte / so ein sterben⸗ 
des Herz / mitten im Tod aufrichten koͤnnen / achte und halte. 
Nemlich dieser grosse Mann / hat besser als viel tausend andere 
berstanden / was dieses bedeute / aus dem Angst Gefaͤngnuͤß dieses 
Jammer · Lebens aufgeloͤset werden / und in ewiger Lusi Freu⸗ 
de bey sinem IJESU seyn. Nicht verstanden haben dieses / 
die sonsten in vielen Wissenschafften verstaͤndige Heiden / dann 
siewaren ohne Christo in der Welt / sie wusten mehr nicht / als 
dieses: Daß das zeitliche Leben ein duͤsteres Gefaͤngnuͤß waͤre / 
worinnen sie taͤglich angefesselt verbleiben musten / bis der Tod 
alles aufloͤsete / und aus diesem einigen Grund / hatten sie groß 
sen Lust zum Sterben; Auf diesen Grund hat der vorsichtige 
Epictetus seine Lehre / welche in vielen Stucken mit der Chri⸗ 
sten Sitten- Lehre einstimmet / gebauet / wann er seine Zuhoͤrer 
oftvermahnte / sie solten ja stets fort und fort an den Tod geden⸗ 
ken / dann solcher Weise wuͤrden sie nichts absonderlich in 8 
Welt
	        
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