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jener Zeit vorhanden ist, berücksichtigt diesen für die Ge—
staltung der Dinge schwerwiegendsten Faktor gar nicht oder
nicht richtig. Selbst Roth, 10) der kundige und gründliche
Spezialhistoriograph, spricht weitläufig über die Werkheilig—
keit der Nürnberger und namentlich der Patrizier, ohne
irgend den Angelpunkt des anhebenden Werdeprozesses zu
erkennen. Ich will meine Behauptung kurz an der Hand
der Quellen und Zustände nachzuweisen versuchen.
Die meisten deutschen Reichsstädte waren unter ein
bischösliches Regiment geraten und durch die Habsucht dieser
Klerisei gesunken. Der Ruf gegen Rom, welchen seit langen
Jahren, von Jahrzehnt zu Jahrzehnt lauter, die damalige
Welt erhob, war in allen diesen Bischofsstädten ein rein
antihierarchischer, sagen wir nationaler. Das religiöse
Element trat ganz in den Hintergrund. Ja es bildete sich
ein vollkommener Gegensatz gegen alles, was theologisch,
ja was religiös war, eben aus diesen Verhältnissen heraus.
Das gab der wichtigsten nationalen Bewegung jener Zeit,
dem sogenannten deutschen Humanismus, seinen eigentümlichen
Lharakter und die Facetien, die selbst ein Hutten in dem
einst so „mächtigen Mainz“ gegen Pfaffen- und Mönchtum
schrieb, bewegen sich auf keiner andern Peripherie. Anders
lagen die Verhältnisse in Nürnberg. Nie eine Bischofsstadt,
hatte sie in kirchlichen Fragen sich eine einzigartige Selb—
ständigkeit zu wahren gewußt. Fassen wir die Zustände
um den Beginn der Reformation in— Auge. Die Propste
zu St. Lorenz und Sebald wurden vom Rate und zwar
zumeist aus Söhnen der Stadt bestellt und diese angestammten
Oberen beriefen ihren Klerus. Die Klöster befanden sich
unter städtischer Aufsicht, die Zahl der Konventualen, der
Etat und die Wahl der Ordensoberen hingen von der
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