Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

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Nur gemach Bock, nicht vergessen, 
Wirft ein Nachbar nun dazwischen, 
Daß sein Weib mit daran Schuld trägt. 
Ja wohl Sattler, ruft der Bäcker, 
Der dem Wein stark zugesprochen 
Und von ihm sich fühlt erleuchtet. 
Hi, hi, Bäck! lacht drauf der Schneider, 
Ihr müßt das am besten wissen, 
Habt auch eine, heißt Sabina. 
Nein, ganz Recht ist ihm geschehen. 
Denkt an Reutlingen, ihr Bürger, 
Wie er frech des römschen Reiches 
Freie Stadt in seinen Sack schob. 
Caut die Bürger spenden Beifall. 
Wie das Meister Bock so wohl thut. 
Doch schon naht das Unheil wieder 
In Gestalt des witz'gen Schusters. 
Bürger, spricht der und lacht pfiffig, 
Wenn der Bock statt seines Bruders 
Bei den Kürschnern Zünftemeister 
Dort gewesen, niemals wäre 
Ulrich in die Stadt gekommen. 
Rings erschallt ein spöttisch Lachen. 
Doch dieweil ein Unheil selten 
Kommt allein, spricht nun am nächsten 
Tisch der Schreinermeister Reinhardt: 
Mit Verlaub, Ihr seid im Irrtum 
Meister Bock und falsch berichtet. 
Habt Ihr so genaue Zeitung ? 
Gilft, schnell aufgebracht, der Schneider. 
Das nicht, gibt er ihm zur Antwort; 
Aber ich kenn Ulrich Hutten, 
Hab zu Wien ihn oft gesehen, 
Wo ich lange stund in Arbeit, 
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