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nossenschaft, zum kaiserlichen Pfalzgrafen erhoben
und nach Sarsdoͤrfers Tode Vorsitzender der
Pegnitzschaͤfer, verschmaͤhte er es doch nicht, 1009
als Sreund dem Bunde der Isternymphen nahe⸗
zutreten. Sier fuͤhrte er den Namen Silvano.
Trotzdem ließ sich Catharina in Birkens Blumen—
orden nicht aufnehmen. Sie begnuͤgte sich, von
Nuͤrnberg oder Seissenegg aus mit Erdmuthe
Sophie von Brandenburg, mit Schottelius, Zesen
und anderen Gelehrten und Dichtern in schrift⸗
lichem Verkehr zu bleiben. Besonders herzlich
ward dieser mit Anton Ulrich von Braunschweig
gepflogen. Der Name des „durchlauchtigen Sieg⸗
vrangenden“ wird fast in jedem Briefe an Birken
mit ehrfurchtsvollen und uͤberschwenglichen Wen⸗
dungen gepriesen. Aber immer bleibt ihre Selbst⸗
staͤndigkeit gewahrt. Zwar wird jede Kritik,
welche sich Birken an einem Buche erlaubt, an—
erkannt, aber manchmal haͤlt ein offener Wider⸗
spruch nicht zuruͤck. Der Freund erhaͤlt alle
Werke zu genauer Durchsicht, die besonders auf⸗
merksam der leider verloren gegangenen, der
Kaiserin zugeeigneten „Adler-Grotte“ gewidmet
wird. Wir erfahren, unter welchen Muͤhen die
Dichtungen entstehen, wie fortgesetzte Krank⸗
heit und haͤusliches Ungluͤck — 1075 der Tod
der Mutter, 1677 des Gatten — den Sort—
schritt hemmen. 1079 wendet sich Catharina fuͤr
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