Die Franu tritt ein und spricht:!)
Ich hab' nun meinen Mann vier Jahr',
Der mir zuerst viel lieber war;
Doch diese Liebe ganz entshwand
Und ist im Herzen ausgebrannt.
Gern wüßt' ich, was die Ursach' wär'.
Dort geht meine alte Gevatt'rin her,
Die ist fehr alt und weiß sehr viel:
Dieselbe ich befragen will,
Was meiner Ungunst Ursach' sei,
Daß ich der Anfechtung werd' frei.
Die alte Gevatterin spricht:
Was sprichst so heimlich du in dich?
Die Frau spricht:
Lieb' Gevatterin, es kümmert mich,
Mich dünkt, mein Maun halt' nicht die Ehe,
Vielmehr mit andern Fraun umgehe:
Drum bitt' ich Euch um einen Rath.
Die alte Gevatterin spricht:
Gevatt'rin, das ist schwere That.
Die Frau spricht:
So rath' mir doch, wie ich's erfahr'.
Die Gevatterin spricht:
Ich weiß nicht, mir fällt ein fürwahr,
Wie man deun Brauch vor Jahren hatt'
Wenn jemand man beschuld'gen that,
Daß er seine Unschuld wollt' beweisen,
So mußt' er tragen ein glühend Eisen
Mit bloßer Hand aus einem Kreis:
JVeral. Pauli, Schimpf und Ernst (Univ. Bibl. 945—-6) S. 84.