6.
Wer solt wol nicht im Sterben sein betruͤbt /
wann derer Schmertz so redet / die man liebt?
Wer solte nicht im Tod deswegen lechzen /
wann Weib und Kind voll Wehmut also aͤchzen?
7.
So denkt das Fleisch; doch weit nicht so der Geist /
er schaffet weg was uns so denken heist /
er sagt: ich will / was mein GOtt will / erwehlen
der weiß aufs best / was nutzuch unsern Seelen.
Drum schmertze diß / wen es nur schmertzen will /
muich nicht; ich halt dem Willen GOttes still
der Will / der es so pflegt mit mir zu fuͤgen/
wird Weih und Kind wol wissen zu vergnuͤgen.
9.
Die Kleinen hat der HErr schon laͤngst versorgt /
was ich gethan / war ihme abgeborgt;
Drum kan er sie / auch wann ich tod / erhalten/
Mein Seegen wird ob ihnen craͤfftig walten.
IO
Ob ich auch nicht / was noch verstekkt / gekennt
Genug / daß GOtt sich seinen Vatter nennt;
Hat er mich gleich dir unbekandt genommen /
wirstu doch einst mit Freuden zu mir kommen
11.
Dir aber / Weib / bleibt JEsus fort zum Schutz/
der wehrt dem Neid und stuͤrtzet dessen Trutz.
Er wird gewiß dir reiche Huͤlffe senden /
und alles Leid zu deinem besten wenden.
12. Ich