254
f. g. wolle mich kegen meynen gn. herren entschuldigen
und auch entschuldiget haben. Mir stéhet yczundt czu
handenn, das ich denn herrenn unserer universitet ein
HEssenn ausb; richtenn ßBall, darumb ich czu e. f. g. besundere
czuflucht habe, bast dann ich czu m. g. h. umb meiner
nachlassunge willen habenn darff, bittendt demutiklich, e. f.
g. wolle auff disem teill mein genediger procurator seyn,
atwas vonn wiltprat c“u erenn czu erlangenn. worynnemn
und czu welcherley czeidt ich e. f. g. gefellig weisß und
dinsthafftig czu sein, besundern kegen got, binn ich mit,
sampt meinen bruüdernn allzceit willig und frohlich.
lch hab auch vor eéinem jar e. g. ein tractetlein von
der heiligen che czu geschriben, ist mein bitte mir
sollichs ein abeschrifft mit caæeiger kegenwertiges, Bo
es gesein magk, czↄu schigkenn, dann ich ymm vbefelh
gebenn habe, sollichs abeczuschreiben. Hin mit betfelh
ich meinen genédigen herren, E. f. g. mit sampt allen
e. f. gnadenn verwanthenn in di schucczunge und gnade
dles almechtigen gottis. Szo ich ewren gnaden in etwo
czu heil der ßelenn (dann ieh nicht ein iurist oder
haderer binn) west czu dienen, binn ich alleczeit unver
drossenn. Datum I ittenbergæ am tag der heiligen Vincentij
and Anastasij im 1515 Jar.
E. f. g.
demutiger Capellann)
bruder Henceeslaus Tincle Augusti-
ner prior czu Wittenberg.
Original im Heræoglieh Annaltinischen IIaus- und Staats-
arcltiv ↄu Lerbst. Abteilung Gesamtarchiv Kausten 61. rol 8.
fFol. OGb. no. 494. Halber Bogen. Grunes Sieqel in vweniqer als
Markstuckgrosse ist abgefallen./
) Original: „Capallann.“