Volltext: Hans Sachs

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Sie verfpricht, ihn in ihrem röSleinroten Kock begraben 
zu lajffen, {o daß jedermann eingejtehen müßte, er hätte 
niemal3 eine größere Liebe gejehen. 
IlS das Weib fich entfernt, um an der Begnig Wälche 
zu Jpülen, bejchtießt Der Mann, fie auf die Probe zu ftellen. 
Er legt fih auf den Fußboden und ftellt Jich tot. 
Mfg die Frau zurückfehrt, rüttelt fie ihn und fordert ihn 
auf, aufzuftehen und ihr heim Aufhängen der Wälhe zu 
helfen. 3 Hans, jo heißt auch Diejer Ehemann, jedoch 
bewegung3lo3 liegen bleibt, muß fie ihn für tot hakten. Sie 
überleat num, was fie thun jole, und fpricht: 
Wo ih weint’ und macht” ein Gejhrei, 
So kommen all’ Nachbar’n herbei, 
Zo müßt’ id denn viel Weinens treiben 
Und müßt den AWbend ung’ejjen bleiben. 
Bin auch von der Wälch’ allernaß, 
ch will mich troden anlegen baß, 
Mil mir fünf Eier in ein Schmalz IOLagen, 
So mag id) des haß wein’ und Hagen, 
Und will darnadh in Keller ’nein 
Mir rauf tragen ein gut Maß Wein, 
Mich in dem großen Gerzleid laben, 
ann wir ein altes Sprichwort haben: 
Nüchtern tanzen und nüchtern weinen, 
it wohl befommen aat nie feinen. 
Nachdem die Frau ich weidlich gelabt Hat, tuft fie 
Hre Nachbarin und Magt ihr, daß ihr Mann, der fie Io 
ireulid) genährt habe, gejtorben fei, während fie an Der 
Begniß mit der Wäjde befhäftigt gewejen. Die Nachbarin 
rühmt den Verftorbenen und fucht der Witwe Troft einzu- 
jpredhen; Dann jagt fie: Was Gott thut, da3 ft wohl- 
gethan; Deshalb ergebet Euch in Euer Schihjal und nehmt 
ud einen andern Mann. Dazu it die lebende Gattin 
au wohl bereit; aber morgen jei Fajtnadt, und die Tau: 
jigen Pfaffen Hätten angeordnet. daß niemand in den Haften 
Hochzeit Halten dürfe. 
Darauf weiß die Nachbarin nichts ZU erwidern und 
fordert die Witwe auf, ihr rotes Reid herbei zu bringen, 
um die Leiche darin einzunähen. Da die getreue Önttin
	        
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