Metadaten: Dürers Dresdener Altar

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Ärger. „Du sollst nicht immer so von Christoph 
reden. Geschäftstüchtiger ist er freilich als Du.“ 
Konrad lehnte sich gegen die Wand und ver— 
grub die Hände in den Taschen. 
„Er hat's auch nötig! Muß sich doch schließlich 
die reiche Erbin und das schöne Haus verdienen. 
Mir ist halt alles in den Schoß gefallen.“ 
„Pfui, als ob Christoph darauf aus wäre! 
Vater sagt, er wäre solch genialer Kaufmann, in 
seiner Hand würde der Kreuzer zum Gulden.“ 
„Der würde sich gerade mit Kreuzern abgeben.“ 
„Wenn Du mich nur ärgern willst, Konrad!“ 
„Wie kann man sich denn ärgern, das tut 
Dein Christoph nie, der ärgert fich nicht, der freut 
fich nicht, der haßt nicht und liebt nicht.“ 
„Nun aber geh!“ Heiße Zornestränen traten 
in Antonies Augen. „Du wirst's wohl wissen, ob 
Christoph lieben kann.“ 
„Freilich müßt' ich es wissen. Aber der ist 
nur Geschäft.“ 
Antonie schluchzte auf. „Ich find's abscheulich, 
daß Du mich so ärgerst, jetzt ein paar Tage vor 
der Hochzeit.“ 
„Mein Gott, aber es ist doch wahr. Ich habe 
nicht einmal erlebt, daß Christophs Pulse rascher 
geschlagen hätten, höchstens bei erfolgreichen Ge— 
schäftsmanipulationen. Der hat kein Weib freundlich 
angeblickt, und gefehlt hätt's ihm an Weibern so wenig 
wie mir.“ 
Antonie trocknete sich die Augen energisch. „So, 
und daraus willst Du ihm einen Vorwurf machen, 
daß er nichts mit den Frauen zu tun haben wollte, 
das ist für mich das größte Lob. So, und nun 
geh. Ich weiß, daß mich Christoph lieb hat, und
	        
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