Volltext: Predigten am dreihundertjährigen Todestage Philipp Melanchthons, dem 19. April 1860

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9, Ueber welchem ih mid leide bis an die Bande als ein 
Mebelthäter; aber Gottes Wort it nicht gebunden. | 
Einer Anweifung des Apoftels$ zu treuer Berrihtung des 
dem FTimotheus befohlenen Heiligen Amtes find die fo eben 
gelefenen Worte entnommen; jcheinen mir aber befonders ges 
eianet unfre heutiae Andacht zu leiten, wenn id) auf die Frage: 
Was haf die evangelifhe Kirche an dem Neformator 
Mekanchthon gehabt? — antworte: 
1) den Begründer evangelifder Schule und 
Wiffenfhaft; 
2) den Meifter evangelifden Bekenntniffes; 
3) den Mann des Friedens und evangelifdher 
Freiheit. 
1. 
Der Herr wird Dir in allen Dingen VBerftand 
geben, fo fpridht der Apoftel tröftend zu feinem Sohne 
Timotheus. Wozu ihm aber der Herr infonderheit auch Vers 
ftand geben wird, das erfehen wir aus den Vorhergehenden, 
wo e8 heißt: Was Du von mir gehört Haft durch viel Zen: 
gen, das befichl treuen Menfhen, die da tüchtig find au An- 
dere zu Lehren. 
Qehre und Unterricht, Schule und Wifen{haft auf reliz 
giöfem Grund und Boden, mit der Religion des Bolkes un- 
zertrennlich verbunden, Das, meine Theuren, ift eine Frucht des 
Chriftenthums, als der Religion der Wahrheit, und die Heiden 
fannten das nicht. Das Chriftenthum nur war beftimmt, Lehrend 
durch die Welt „zu ziehen und alle Bölfer des Erdbodens in 
Finem Glauben und in Einer Erkenntnif zu vereinigen. So 
Hatte e& aber auch die Aufgabe, Das, was einzelne Völker des
	        
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