Inhaltsverzeichnis: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens des Ärztlichen Vereins Nürnberg

ME 
Zur Phototherapie. 
Von 
Geheimrath Dr. v. Ziemssen (München) 
Ehrenmitglied des Aerztlichen Vereins. 
KO Sen 
IE neueste Phase der Phototherapie, speciell in der photothera- 
peutischen Technik, welche Dr. Baug, Prof. Finsens Assistent, 
Ende September auf der Hamburger Naturforscherversammlung 
proklamierte, betrifft die Ersetzung des Kohlenlichtbogens 
durch einen Eisenlichtbogen. Sie wird die Einführung der Lichtbehandlung 
ausserordentlich fördern und die Aerzte nöthigen, sich mit der Frage eingehend 
zu beschäftigen. Die genial erdachte, aber immerhin complicierte und kost- 
spielige Herstellung der concentrierten wirksamen Lichtstrahlen ist mit einem 
Schlage durch die Erfindung der Eisenelektroden enorm vereinfacht und 
verbilligt worden. Es wird nun der ärztlichen Welt, voran den Kranken- 
häusern und klinischen Lehranstalten, die Möglichkeit geboten, sich in den 
Besitz eines solchen neuen Finsen-Apparates zu setzen und denselben fortan 
in geeigneten Fällen zur Anwendung zu bringen. Nur so wird es möglich 
werden, auch die Wirksamkeit der Finsen-Strahlen mit dem therapeutischen 
Werthe der Röntgen-Strahlen in Vergleich zu setzen und die Indicationen 
ihrer beiderseitigen Anwendung festzusetzen. 
Die neuen Eisenelektroden haben den unschätzbaren Vorzug vor den 
Kohlenelektroden, dass sie, wenn während des Stromlaufes durch centrale 
Wasserleitung genügend gekühlt, ein ganz kaltes Licht geben, welches der 
Körperoberfläche auf Centimeter-Entfernung genähert werden kann. Nicht 
einmal das Metall der Elektrodenfassung erwärmt sich, so dass man den 
Apparat mit den Fingern führen kann. 
Sodann hat der Eisenlichtbogen den weiteren Vortheil, dass er fast nur 
>hemisch wirksame, d. h. ultraviolette Strahlen enthält und dass er nur eine 
Stromstärke von 5—6 Ampere zu seiner Entwicklung erfordert. 
Sonach wäre die Technik in einer den Bedürfnissen der praktisch ärzt- 
lichen Verwendung entsprechenden Art hergestellt. 
Betrachten wir dagegen die X-Strahlen Röntgens. Dieselben besitzen 
zleich den concentrierten Finsen-Strahlen bedeutende physiologische Wirkungen; 
sie haben die Fähigkeit, die Haut bei längerer Bestrahlung in Entzündung 
zu versetzen, ja nach Öfterer Wiederholung der Procedur zur partiellen 
Nekrose zu führen. Solche Fälle von nekrotisierender Entzündung durch 
Anwendung der X-Strahlen haben im Beginn der Durchleuchtungsversuche 
vor einigen Jahren Aufsehen erregt und einigermassen vor der Anwendung 
der Röntgenstrahlen abgeschreckt. insbesondere weil aus diesen Brandnekrosen 
Dr
	        
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