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Gemeindevertretung und -Verwaltung
Kollegien vom 16. und 19. Oktober 1915 auch vom 1. November 1915 ab fortbewilligt, wo—
bei zugleich von diesem Zeitpunkt ab die Einkommensgrenze für die Teuezungszulage auf
2100 MN erhöht wurde.
Zur Frage der Hinterbliebenenfürsorge der Kriegsteilnehmer beschlossen die städtischen
Kollegien am 16. und 23. November 1915 folgendes.
Den Hinterbliebenen der zum Heeresdienst eingezogenen und in demselben gefallenen
»der verstorbenen städtischen Arbeiter sind ohne Anerkennung eines Rechtsanspruches die—
jenigen Versorgungsbezüge zu gewähren, welche sie nach den Satzungen der Versorgungskasse
erhalten hätten, wenn der Mann im städtischen Dienst verstorben und ruhegehaltsberechtigt
gewesen wäre. Da aber die versorgungsberechtigten Beamtenhinterbliebenen die allgemeine
Versorgung, welche die Arbeiterhinterbliebenen nach dem Militärhinterbliebenengesetz vom
17. Mai 1907 vom Reich erhalten, nicht bekommen, weil sie Anspruch auf Bezüge aus der
Pensionsanstalt haben, so wird zur gleichmäßigen Behandlung mit den Beamtenhinterbliebenen
bestimmt, daß an den Versorgungskassebezügen der Arbeiterhinterbliebenen die allgemeine
Versorgung, die sie vom Reich erhalten, zu kürzen ist.
Gleichzeitig wurde, da die Hinterbliebenen der gefallenen Beamten auch das
Sterbegehalt nach den Satzungen der Pensionsanstalt erhalten, beschlossen, den Hinter—
bliebenen der gefallenen Arbeiter an Stelle der bisherigen einmaligen Unterstützung von 50 &
ebenfalls dasjenige Sterbegeld zu gewähren, auf das sie nach den Satzungen der Ver—
sorgungskasse Anspruch hätten, wenn der Mann im städtischen Dienst verstorben wäre. So—
weit ein Anspruch an die Versorgungskasse noch nicht besteht, ist die bisherige Unterstützung
von 50 M zu zahlen.
6. Einzelheiten aus der allgemeinen Verwaltung.
Ein- und Auslaufamt. Das magistratische Einlaufamt war in dem Berichtsjahre
besetzt mit 1 Offizianten, 1 Funktionär, 1 Kanzlisten, 3 Assistenten, 1 Schreibgehilfen.
Das Auslaufamt wurde versehen von 1Offizianten, 1 Schreibgehilfen.
Im Jahre 1915 waren infolge Versetzungen und Einberufung von weiteren städtischen
Beamten zum Kriegsdienst 4 nur vorübergehend in den städtischen Dienst aufgenommene
Schreibaushilfen und 1 Aushilfsbote beschäftigt.
Nachstehende UÜbersicht gibt Aufschluß über die Tätigkeit des Ein- und Auslaufamtes
in dem Berichtsjahre.
Es liefen ein 123989 Nummern.
Ausgelaufen sind
Postsendungen, portopflichtige.
portofreie.
Pakete... .—
Telegramme.—
Zustellungen durch Amtsboten an
hiesige Behörden und Private 153628, 119 472,
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Hauptkanzlei. In der Hauptkanzlei erfolgten bisher alle Rein- und Abschriften,
die Ausfertigungen der Urkunden, Beschlüsse und Verfügungen, die Einladungen zu den
Sitzungen, die Herstellung der Formulare, soweit sie nicht gedruckt werden, für sämtliche
Referate und Geschäftsabteilungen. Nur die Armenpflege und die Verwaltung der Wohl—
tätigkeitsstiftungen hatten ihre eigenen Kanzleien.
Seit dem Jahre 10915 ist insofern eine Anderung eingetreten, als die einzelnen
Referate kleine Kanzleien erhielten, in denen kürzere Arbeiten in Ur- und Reinschrift zugleich
hergestellt und zum Teil auch von dort versendet wurden.