Volltext: Frommer Christen Sehnliche Abschieds-Begierd

nen Sommerl im Monat Inlio / angefangen sich zu kla⸗ 
gen / daß ihme uͤbel / vnd sein gantzer Leib gelb sey. 
Ob man nun wol die ordentliche Artzneymittel gebrau⸗ 
chet: Hat man doch der außgebrochenen Gelbsucht nicht 
wehren koͤmen; sondern ist vielmehr aͤrger worden in de⸗ 
me sich auch eine Geschwulst ereiget / welche / nach vnd 
nach / zugenommen biß endlich eine gefaͤhrliche Wasser⸗ 
sucht / nach andern beschwerlichen zufaͤllen / darauß wor⸗ 
den; daß er / in die y9. Wochen zu Hause verbleiben muͤs⸗ 
sen. Vngeachtet aber dessen hat man dannoch immer 
gehoffet / der liebe GOtt wuͤrde die Artzney segnen / die ab⸗ 
kommene Kraͤfften staͤrcken / vnd die erwuͤnschte Gesund⸗ 
heit wiedergeben: Aber es hat dem allweisen GOtt ein an⸗ 
ders gefallen. Dann heut acht Tagelals den 2. Decembr. 
hat die Schwachheit ploͤtzlich zugenommen / daß er sich 
gantz zu Bette legen muͤssen / da er vorhero meistentheils 
noch uͤmbgangen (wie er dann mir / als ich ihn / Gestern 
acht Tage / nach der Vesperpredig / heimsuchte / vnd ein 
Christliches Gespraͤch mit ihm halte / das Geleit / biß an die 
Stubenthuͤr / gegeben) welche Schwachheit durch das 
Blutaußwerffen groͤsser worden; das man vermuten koͤn⸗ 
nen /er auch selbsten an sich verspuͤret / der liebe GOtt habe 
etwas anders uͤber ihn beschlossen: Daß er nemlich /diese 
Welt vnd das zeitliche Leben werde gesegnen muͤssen. 
Damit er aber / auff die Reise / zu dem ewigen Leben 
moͤchte beritet seyn; hat er sich / mit gantzem Herben / einig 
vnd allein / zu dem himmelischen Artzt / Christo JEsu⸗ ge⸗ 
wendet / vnd den nechstfolgenden Mitwochen / als den 4 
Decembr. seine Suͤnde hertzlich vnd demuͤtig gebeichtet / 
GOLT den himmelischen Vatter / vmb Verzeihung 
derselben / gebeten / seinen Glauben / mit der troͤstlichen Ab⸗ 
solution / vnd Gebrauch deß Hochwuͤrdigen Abendmals 
ge⸗
	        
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