WE TIGE
SKALDENSTROPHEN
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wofür er Hildr liest; dea poculi = femina (eine frau wird ange-
redet). Ich stimme ihm darin bei, dass der name einer göttin suppliert
werden muss, aber ich glaube nicht, dass er in helldr zu suchen ist.
Überaus auffällig ist in z. 2 das singular vigreifr nach dem plural wer
vdrum (auch der schreiber von F hat daran anstoss genommen); das
metrum verlangt aber ein zweisilbiges wort; und da Porm6dr von‘ sich
selbst allein redet, ist vigreifr nicht absolut zu verwerfen. Aber man
möchte wünschen, dass die mehrzahl des subjects nicht so stärk betont
wäre, wie das hier der fall ist, nicht nur durch das prönomen ver,
sondern auch durch die alliteration; ver und vdrumn sind beide reim-
stäbe. Ich glaube, dass zu lesen ist:
A ser, Vor at varum Pa
vigreifr med Öleifi usw. W
Vor ist eine asynje; Vor hwvitings, dea poculis”femina.
Scheinbar entsteht auf diese weise in 21 adalhending. Dazu ist
zu bemerken, 1. dass davon in den strophen der Föstbr. s. mehrere
beispiele begegnen, 2. dass — falls die ‚gtrophe echt ist, über welche
frage ich mich an dieser stelle nicht äussere — man vielleicht anneh-
men dürfte, dass zur zeit, wo sie „gedichtet wurde, der umlaut in
vdrum noch nicht durchgedrungen ‚war.
I.
Zur Gunnlaugs saga Ormstungn.
Str. 7. Isl. s. II, 233° Jön Porkelsson s. 20.
Z. 1. Segit er fra jarli. Die zeile hat eine silbe zu wenig. Das
pronomen €&r, welchem jeder satzton fehlt, ist träger der alliteration.
Der zusammenhang zeigt, dass Gunnlaugr nicht nur das urteil der
männer constatiert, sondern in gewisser hinsicht es billigt (vgl. Jön
Porkelssons erklärung der strophe). Ich lese also:
Vel segid Er fra jarlı
Vel und jarl sind die studlar.
Q va Xi % N
x N =)
© Ss
© DS
Str. 11. Isl. s. 251—52. J. P. 28—29.
Z.5—8. lütt sa höldr hinn hvitı
hjörbeys, fadır meyjar,
gefin var Kir tel aura
üng, vid minnt tüngu.
Var. z. 5 höldr] heidr (heydr) A 2, 3m, 4, 5. Z.6 Mörpeyrs Al,
hjörsbey A2, 3m, 4—6; hjörleiks BC. 8 üngs BC.
ZEITSCHRIFT F. DEUTSCHE PHILOLOGIE. BD. XXXL [7260
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Da
' Cimeltbit Karzheik N
A