Mit ihr /aus dieser Welt / aus diesem Jammerthal /
Das voller Gall und Gifft / das voller Angst und Qual.
Muß das nicht Jammer seyn / muß das nicht Marter heissen /
Auch bitter weh / wenn GOtt thut Hertz von Hertzen reissen!
Wann er / durchs Todes Macht / zertrennet / was sich liebk:
Solt / was zertheilet ist / nicht werden hoch betruͤbt?
Find sich doch Kuͤmmernis und Sorgenlast im Hertzen
Sehr haͤuffig / wo man muß nur zeitlich Gut verschmertzen /
Und wann man dessen wird beraubt durch arge List /
Das etwan in der Welt schwer zuerlangen ist:
Warumb solt nicht viel mehr in eim treuen Gemuͤhte
Sich finden Schmertz und Leid / wenn vom Stamm und Gebluͤte
Eins faͤllet hin / ja wenn das halbe Hertze stirbt /
Und in der finstern Grufft deß kuͤhlen Sands verdirbt?
Doch diß das beste ist / daß in den Freuden schwebet
Die Seele / die gerecht / und dort mit Christo lebet /
Ist auch in Gottes Hand da sie ruͤhrt keine Gual /
Kein Schmertz/kein Leid / kein Angst kein Creutz und kein Truͤbsal.
Diß hochgeehrter Herr! Euch billich soll verbinden
Die tieffe Hertzens Wund / die ihr muͤssen empfinden;
Der / so der beste Artzt / jetzt inder allen Schmertz /
Biß dort werd wider gantz das halb getheilte Hertz.
Aus sonderbarer Condolenz
uͤbersendet solches
M. Sebastian Jacob Krauß
Caplon bey S. Laurentzen.
IX.
Ann das hohe Fest einfaͤllet /
96 welches man die Pfingsten heist /
Iederman sich frolich stellet
weil der wehrte Gottes Geist /
Welcher alles guts bescheret /
bey der Christenschaar einkehret.
E ij
Jeder⸗