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Friedrich der Schöne doch den Kampf an. Lang wogte der Streit
zwischen den beiden fast gleich starken Heeren hin und her; endlich
entschied Burggraf Friedrich von Nürnberg den Tag, indem er mit
einer frischen Reiterschar die kampfesmüden Osterreicher zersprengte.
Herzog Friedrich fiel in die Hände des Siegers und wurde als Ge—
sangener auf das Schloß Trausnitz in der Oberpfalz gebracht. Die
Schlacht bei Mühldorf war eine der größten des späteren Mittelalters
und war deshalb für Bayern von größter Bedeutung, weil eine
Niederlage Ludwigs wahrscheinlich den Untergang des Hauses Wittels—
hach und seines Besitzes herbeigeführt hätte.
Der Anerkennung Ludwigs im ganzen Reiche stand nun nichts
mehr im Wege; die habsburgische Partei war zersprengt, das Gold,
wie z. B. bei der Gewinnung des feindlichen Erzbischofs von Köln,
pollendete, was das Eisen nicht fertig gebracht. Und bereits winkte
dem Sieger von Mühldorf auch die Aussicht auf Vergrößerung seiner
Hausmacht. Durch das Aussterben des askanischen Hauses war die
Mark Brandenburg in Erledigung gekommen und Kaiser Ludwig
zögerte nicht, die günstige Gelegenheit für das Interesse seines Hauses
zu benützen. Auf dem Reichstage zu Nürnberg im März 1823
belehnte er seinen ältesten, damals achtiährigen Sohn Ludwig mit der
Mark. Auf diesem Nürnberger Reichstage erneuerte Kaiser Ludwig
auch den allgemeinen Landfrieden und schaffte zugleich, zur großen
Befriedigung der Städte, verschiedene widerrechtliche Zölle ab.
Daß aber Ludwig des Alleinbesitzes der Krone nicht froh werde
und daß ihm noch längere und ungleich schwerere Kämpfe als die
gegen den habsburgischen Mitbewerber bestandenen, aufgebürdet
würden, dafür sorgte der heil. Vater in Avignon, wo seit ein
paar Jahrzehnten die römischen Päpste, preisgegeben dem Einfluß
der französischen Könige, ihre Residenz aufgeschlagen hatten. Inhaber
des apostolischen Stuhles war damals der Gascogner Johann XXII.
Sehr klein und mager von Gestalt, häßlich, besessen von der Leiden—
schaft des Geizes (als er 90 Jahre alt starb, fand man bei ihm
die zusammengescharrte, für jene Zeit riesige Summe von 20 Millionen
in Gold und Kleinodien), von quecksilbriger Rührigkeit, kleinlichen
Geistes und von unbändiger Streitsucht, war er ganz geschaffen,
einem Gegner das Leben sauer zu machen. Und unserem König
Ludwig that er dies in vollstem Maße. Ein Unglück für diesen und
das Reich war nur, daß er nicht das Zeug in sich hatte, eine solche
Gegnerschaft sieghaft zu überwinden. Hin und her schwankend
zwischen kühnen Entschlüssen und schwachmütigster verzagter Seelenangst
zeigt er im ganzen nichts weniger als das Bild eines Helden.
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