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Rudolf von Schwaben und Berthold von Zähringen bei
einer sich darbietenden Gelegenheit zu ermorden. Auf seine
Weigerung hin, sei er bei dem Könige in Ungnade gefallen,
und des eignen Lebens nicht mehr sicher; dies alles wolle er
gegen jeden im Zweikampfe beweisen.
Die Fürsten ergriffen diese willkommene Gelegenheit, um
ihrem Könige den Gehorsam völlig aufzukünden, dieser aber
beschuldigte sie der Untreue, des Meineids und Verraths,
und erbot sich, um jene Anschuldigungen Lügen zu strafen,
mit Hintansetzung seiner königlichen Würde, selbst zu einem
Zweikampfe mit dem Herzog Rudolph. Aber Ulrich von
Cosheim, einer der mit Angeklagten, besänftigte den empör—
ten König, und trat den Fürsten mit dem Anerbieten gegen—
über, selbst die Sache in einem Zweikampfe mit dem Anklä—
zger Reginger dem Urtheile Gottes anheim zu stellen. Dieser
aber wies den Vorschlag zurück, bis er die Meinung der
Fürsten eingeholt habe, und als diese endlich sich einverstan—
den zeigten, wurde als Tag der 14. Januar 1074, und als
Kampfplatz die Rheininsel Marova bei Mainz bestimmt.
Wenige Tage vor dem Kampfe aber starb Reginger einen
schmerzvollen Tod unter Zuckungen und Krämpfen, den man
den Einwirkungen eines bösen Geistes zuschrieb. Wurde
nun auch dieser Vorfall von Vielen ebenfalls für ein Got—
tes-Urtheil gehalten, so hatte er doch auf die Sache des
Königs kein günstigeres Licht geworfen, und Heinrich sah
sich verlassener als zuvor.
In dieser Zeit des Abfalls und der Noth blieben dem
bedrängten Fürsten nur die Städte treu, und zeigten schon
damals, welch bedeutendes Gewicht sie in die Wagschale zu
legen vermochten, in den Kämpfen-des Königs gegen die
Uebergriffe und Anmassungen der einzelnen Fürsten. Gegen
den Willen ihres Bischofs öffnete die Stadt Worms dem
oerlassenen Könige ihre Thoͤre, und bot ihm Geld, Mann—
schaft und Waffen gegen seine Feinde.