Volltext: Geschichte der Reichsstadt Nürnberg

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zahlten, weigerten sie sich aber dessen, so gab er sie eben so 
schnell ihren Bedrängern preis. So geschah es, als er seinen 
Sohn Wenzel zum römischen König wählen ließ, und hiezu 
die Stimmen der Fürsten mit großen Geldsummen von ihm 
erkauft worden waren; als er später nicht zahlen konnte, 
überlieferte er ohne weiteres Städte und Gefälle, die des 
Reiches waren, seinen Gläubigern an Zahlungsstatt. 
Der Stadt Nürnberg selbst aber ist er immer ein gnä— 
diger Herr gewesen; freilich hat diese Gnade so manches 
Opfer gekostet; glücklicher Weise war die Stadt reich genug, 
um diese Opfer bringen zu können, sie war klug genug, als 
daß sie, ihrer eigenthümlichen Lage und Stellung uneingedenk, 
am unrechten Orte geizig gewesen wäre:. 
Die schwäbischen Städte, nahe bei einander liegend, 
konnten bei einem Angriffe von Seiten ihrer gemeinsamen 
Feinde einander leicht zu Hilfe eilen und gegenseitigen 
Beistand leisten. Nürnberg aber, im äußersten Winkel Fran— 
kens gegen Böhmen zu und an der Strasse gelegen, auf 
welcher der Kaiser in der Regel aus seinen Erblanden in 
das Reich zog, wäre den ersten Angriffen desselben noth— 
wendig preisgegeben gewesen, und war sicher verloren, da 
es noch zudem ringsum, von den Schlössern und Burgen 
eines beutelustigen und raubgierigen Adels umgeben war, 
der nie eine Gelegenheit, der reichen, beneideten Stadt zu 
schaden, ungenützt vorbeigehen ließ. Daher suchte diese den 
Schutz des Kaisers, und es ist ihr derselbe auch in reichem 
Maaße zu Theil geworden. Dies zeigen die zahlreichen 
Urkunden, welche Karl zu Gunsten der Stadt Nürnberg 
ausgestellt hat, in welchen ihre alten Privilegien bestätigt 
und neue hinzugefügt worden sind. Der Kaiser liebte die 
Stadt und hielt sie werth; als Hauptgrund dieser Gunst 
muß freilich sein eigner Vortheil vor Allem, in Anschlag ge⸗ 
bracht werden, eine so reiche Geldquelle, welche zu Zeiten 
sogar freiwillig floß, gab er natürlich nicht; aus den Händen, 
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