Inhaltsverzeichnis: Geschichte der Reichsstadt Nürnberg

1604 
bei denen der Sebaldus-Kirche. Das prächtige Portal, ein 
Oelberg an der Nordseite, an der südlichen die durch 
den reichen Tuchmacher Konrad Horn gestiftete Darstel— 
lung der heil. Dreieinigkeit in Stein gehauen, und die von 
dem Kaiserlichen Mathematiker Johann Stabius (gest. 
1521) im Jahr 1502 gezeichnete Sonnenuhr bilden die 
Haupt-Sehenswürdigkeiten außerhalb der Kirche, während 
das prachtvolle Innere dem Auge des Beschauers den höch— 
sten Genuß gewährt. Vor allem nennen wir hier das Sa— 
kramentshäuslein von Adam Kraft, verfertigt in den Jah— 
ren 1496— 1500, gestiftet von Hans Imhof und dessen 
Sohn Konrad; der Meister erhielt dafür 770 fl.; eben 
so den sogenannten englischen Gruß von dem berühmten 
Holzschnitzer Veit Stoß (geb. zu Krakau 1447, gest. z. Nürn— 
berg 1542) verfertigt im Jahre 1518 und gestiftet von Anton 
Tucher, und unter den Glasmalereien das herrliche Fenster, 
das Peter Volkamer (gest. 1493) gestiftet hat. 
Auf den Thürmen der beiden Hauptkirchen sowie auf dem 
Lauferschlagthurmn und dem weißen Thurm schlugen die 
Stunden nach der sogenannten großen Uhr. Diese richtete 
sich nach der Länge oder Kürze der Tage, und brachte gar 
manche Unbequemlichkeiten mit sich, da man zugleich auch 
nach der kleinen Uhr zu zählen gewohnt war, die die Zeit 
nach der jetzigen Weise zu zählen angab. Nach der großen 
Uhr zählte man die Stunden vom Aufgang der Sonne bis 
zum Niedergang derselben, und wieder vom Untergang bis 
zum Aufgang. Beide Uhren schlugen daher nicht immer die 
Stunden zugleich; dies war nur der Fall, wenn die Tages— 
länge durch eine gerade Zahl angegeben war. In zwölfstün— 
digen Tagen z. B. schlug es zwei Stunden nach Mitternacht 
auf der kleinen Uhr zwei, und zugleich auf der großen' acht, 
d. i. acht Stunden nach Sonnen-Untergang, in eilfstündigen 
Tagen aber schlug die große Uhr schon um 19/ Uhr acht. 
Die Zeit bei Sonnen-Aufgang und Sonnen-Untergang hieß 
) 
Ih 
ge— 
zu 
n 
ge 
15 
IJ 
* 
1 
y 
i 
P 
J 
2
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.