Full text: Geschichte der Reichsstadt Nürnberg

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Tänze der einzelnen Gewerbe wechselten mit größeren Festen, 
als Stahl- und Büchsenschießen, Uebungen mit dem Geschütz, 
u. dgl., und die Einzüge der neuerwählten römischen Kaiser 
(Maximilian II., im Juni 1570, Matthias, 12. Juli 161 
waren nicht minder prächtig, als der Empfang Karls V., 
der oben beschrieben worden ist. 
Aber auch den Wissenschaften wurde Pflege und Sorg— 
samkeit gewidmet. Dies zeigt vor allem die Gründung der 
hohen Schule zu Altdorf. Im Jahre 1575 ist daselbst ein 
Gymnasium errichtet worden, welches Kaiser Rudolph II. 
durch ein Privilegium (ertheilt am 6. Nov. 1578, publicirt 
am 25. Juli 1580) zur Akademie erhob; am 3. Oktober 
1622 aber erhielt dieselbe vom Kaiser Ferdinand II. alle 
Rechte und Freiheiten einer Universität, und am 29. Juli 
1623 wurden ihre Privilegien mit großem Pompe feierlich 
eingeführt und promulgirt. Am 24. September 1809 ist 
sie wieder aufgehoben worden. 
So endigte sich das Jahrhundert, und ein neues begann, 
in dem all' diese Herrlichkeit zusammenstürzen und vergehen 
sollte auf Nimmerwiederkehr, und eine Katastrophe bereitete 
sich vor, so namenlos unheilvoll für das deutsche Vaterland, 
wie keine zweite in seiner Geschichte; in Nürnberg zeigt sich 
leider sein trauriges Spiegelbild, wenn wir auf die Stadt 
sehen, was sie noch kurz vor derselben gewesen, was sie bald 
nach ihr geworden! — 
Gleich die ersten Jahre des neuen Jahrhunderts brachten 
eine Begebenheit, welche die gerechtesten Besorgnisse der pro— 
testantischen Stände sowie der Reichsstädte erregen mußte. 
Der Abt zum heil. Kreuz in der protestantischen Reichsstadt 
Donauwörth hatte gegen den Willen und die alten Anord— 
nungen des Rathes an einem Festtage eine öffentliche Pro— 
cession durch die Straßen der Stadt gehalten. Es geschah, 
was wohl heut zu Tage noch hie und da geschehen würde, 
das gemeine Volk störte dieselbe, und trieb den Zug mit 
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