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sandte sie an seinen Agenten Michael von Caden am kai—
serlichen Hof, in den Aenderungen aber wurde fortgefahren,
trotz der heftigen Einsprache des Bischofs von Bamberg.
Am 22. Mai ließ der Rath alle Priester in der Stadt
auffordern, sich in das Bürgerrecht zu begeben; jeder, der diesem
Gebote nachkommen würde, sollte seine Pfründe und sein
Einkommen behalten, die Widerstrebenden aber möchten ihre
Pfennige anderswo verzehren, und ihre Pfründe dem Almo—
senkasten übergeben; doch wolle man ihnen den halben Theil
der Nutzung ihr Lebenlang folgen lassen, welcher aber seine
Pfründe in dem nächsten halben Jahr einem andern christ—
lichen Priester mit Vorbehalt halber Nutzung übergeben
wolle, dem solle es zugelassen sein. Dieser Befehl galt nicht
nur für die Stadt, sondern auch durch ihr ganzes Gebiet.
Demzufolge übergaben zuerst am Mittwoch nach Oculi
des Jahres 1525 die Augustiner-Mönche ihr Kloster zu
Nürnberg vollständig dem Almosenkasten; ihnen folgten am
Freitag nach Cantate, 19. Mai, die Carmeliter, und am
12. Juli der Abt und Convent zu St. Aegidien. Die Ueber—
gabe des Carthäuserklosters erfolgte erst am 9. November.
In demselben war eine Ordensvisitation angekommen , welche
ohne weiteres den der neuen Richtung huldigenden Prior,
Blasius Stöckel, absetzte, und ihm befahl, sich in die Car—
thause im Schwarzwald zu begeben.« Auf das Erbieten des
Raths, die Sache durch ein Religionsgespräch vor sämmt—
lichen Geistlichen der Stadt zu entscheiden, antworteten die Visi⸗
tatoren stolz: deßwegen seien sie nicht nach Nürnberg gekom—
men; nur den Befehlen ihrer Obern hätten sie Folge zu leisten.
Hierauf verbot der Rath dem Convent die Wahl eines neuen
Priors, ließ einen Mönch, Martin, der sich als Unterhändler
und Kundschafter in dieser Angelegenheit gezeigt hatte, aus
der Stadt weisen, den Visitatoren aber anzeigen, daß sie
ohne sein Vorwissen nichts unternehmen dürften, denn er
allein sei Schutzherr über das Kloster. Sofort entfernten
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