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lichen Entwürfe der Becher, Humpen und Krüge mit ihrer einfachen, aber
äusserst wirkungsvollen Ornamentation in blauem, rotem, braunem und
schwarzem Email,
Von den übrigen Ausstellern seien nur noch €. Frank, Fabrik von
Holz- und Elfenbeinschnitzereien, sowie Schirmstöcken in Fürth, und Georg
Winkler, Elfenbeinschnitzer in Fürth genannt, da die technisch besonders
guten Arbeiten dieser beiden Firmen zugleich das Bestreben, neue Artikel
im Geschäfte einzuführen, bekundeten. Kurz, die Elfenbeinschnitzerei ge-
hört zu jenen Zweigen des höheren Kunstgewerbes, welche sich am meisten
aus dem Verfalle emporgearbeitet haben.
Neben dem Elfenbeine spielen auch die Knochen (das Bein) in der
Drechslerei eine bedeutende Rolle, da sie bei gehöriger Behandlung so weiss
wie Elfenbein werden und sowohl einer schönen Politur als jeder Färbung
fähig sind. Die Ausstellung namentlich die von Roderich König, Drechsler
und Stockfabrikant in Nürnberg, zeigte an den ausgestellten Gegenständen
aller Art insbesondere den Stöcken ınit ihren vorzüglich gebleichten und
geschnitzten Griffen, dass auch dieses Gewerbe in Bayern den Anforderungen
der Zeit entspricht. Die genannte Firma z. B. arbeitet trotz der grossen
Konkurrenz, welche hierin das Ausland, namentlich Paris macht, in bedeu-
tendem Masse für den Export. Den Umfang dieses Gewerbes in Bayern
mag man daraus entnehmen, dass sich im ganzen Lande mit der Herstellung
von Stöcken, Sonnen- und Regenschirmen 351 Betriebe beschäftigen.
Meerschaum- und Bernsteinwaren hatten 2 Firmen ausgestellt. Hier
jedoch zeigten die betreffenden Arbeiten, dass in diesem Zweige noch man-
ches geschehen muss, bis Bayern darin die Konkurrenz Wiens u. s. W.
wird bestehen können. Hauptsächlich gilt dies von den Meerschaumarbeiten,
wenn auch zugestanden werden muss, dass J. Hofbauer in Nürnberg schon
einen tüchtigen Anlauf genommen hat. Es wäre überhaupt die Frage, ob
sich der herrliche Stoff nicht auch zu anderen Gebilden verwenden liesse
als gerade zu Rauchutensilien. Vor Allem aber wäre den betreffenden
Firmen zu empfehlen, dass sie, falls sie einmal Rauchutensilien, Pfeifen
oder Spitzen machen wollen, in der "That auch Pfeifen und Spitzen, die
zum Rauchen bestimmt und tauglich sind, herstellen, nicht aber Kunst-
werke, welche dem genannten Zwecke durchaus hinderlich in den Weg
treten. Es wird zu häufig übersehen, dass der Zweck die Form bestimmt,
dass der Zweck nie Neben-, sondern stets Hauptsache sein muss. Hoffent-
lich wird in der nächsten Zukunft der Gebrauchszweck mehr ins Auge
gefasst, als es angestrebt, in der Meerschaumpfeifen- und Spitzenfabrikation
bisher geschah.
Eine Spezialität von Zigarrenspitzen, nämlich Rehfuss- und Gems-
hornspitzen, teils echt, teils imitiert, waren von 3 Ausstellern gebracht.
Dieselben scheinen sich ihres niedlichen Aussehens wegen, der besonderen
Gunst der Raucher, zumal wenn diese Jäger sind, zu erfreuen. Aber auch
unter ihnen traf man manche Missgeburten mitten unter sehr gelungenen