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den mit Ihrem ganzen lieben Haufe, und vollenden Sie ihn
in Simeons Glauben und Simeons Jahren. Behalten Sie mich
lieb, bi6 zum unzertrennten Beifammenfein im befferen Leben!“
Sa, du lieber Esper! manche Leute, fchwach und arm
und nicht werth deine Schuhriemen aufzulöfen, haben dich lieb
wie einen lieben Vater, und fühlen eine foldhe Berwandtfchaft,
ein folches Zufrauen zu dir, wie Kinder zu einem Vater. Bäter
haben auch oft Kinder, die ihnen an Kraft fehr undhnlich find,
o möchteft du doch auch die lieben und eine VBerwandtfchaft
zu Denen fühlen, die dich fo lieben!
27. ießling als Mitftifter der fogenannten deuffchen
Sefellfchaft, ,
Sleich im Anfang, wo fih unfer feliger Kießling für
die Gemeinden in Defterreich bei auswärtigen Freunden verwen:
dete, Fam er mit fehr theuren, lieben, ernftgefinnten Menfchen
in allen Gegenden von Deutfchland in Briefwechfel und Bez
Fanntfchaft. Ich habe mehrere der Briefe aus jener Zeit gelefen.
Die Wittwe von Prettlack zu Homburg bei Frankfurt a. M.
wird nun wohl Längft nicht mehr am Leben fein, fonft fagte
ich e$ nicht, daß mir und Andern die Briefe diefer theuern
rau fehr zum Segen und zur Freude gewefen find. Der Lohn
diefer Wittwe für das, was fie an den Defterreichifchen Sez
meinden gefhan hat, wird einft groß fein!
Es ift noch fonft manche treue Hand unter Denen, die da-
mals reich ausgeffreut haben auf den Tag der Ernte, und fhöne
Briefe gefchrieben an meinen lieben Kießling, die etwa einem
Bebenden angehören Fönnte. Ich will fie nicht verrathen, das
mit Die Linke nicht erfahre, was die Rechte gethan. Gott Fennt
fie, und wird ANes zu Lohnen wiffen.
Namentlich bildete fich damals in der Mitte der Hriftz
lichzernften Menfchen, welche unfer feliger Kießling zur Uns
terftüßung feiner armen Defterreicher aufforderte, ein Verein
zur Beförderung BHriftlicher Bildung und Sefinnung: die foge=
nannte deutfche Sefelfchaft, die nachmals in Bafelk ihren Hauptz