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„Dann fidt doch au Dein Sängergaft,
„Was Du für.a Mords:Nof’n haft.“
& war ein Tag ohn’ ale Sorgen,
Sin ächter, deutfcher Sängermoraen,
Das Feftfonzert war gegen drei,
S’ war wie ein [auter Yubelfchrei,
Und Taufende von Holden Schönen
Die laufchten jenen mäht’gen Tönen.
Dann ftrömte man hinaus in’s Freie,
Der Nbenteuer gab e8 neue.
Der Scohachtelmacher Belikan,
Sin Tenorift und braver Mann,
War nicht verheirat’t, fondern Ledig,
Der Hatte bei dem Reft recht nöthig
Bei einer braven Frau von hier,
Da lag der Sänger im Quartier.
Die Hast” ein hHoldes Töchterlein,
€ war bie Fräulein Kiefelftein.
Beim Efjen fahH er ihre Blicke,
Sein Gerz e8 ging beinah’ in Stücke
Denn wer die Liebe nicht gefühlt
Und wer mit Amor nie gefpielt,
Berfteht auch nicht von der Gefchicht”,
Und wenn mer noch fo deutlich fpricht.
Die Kiefelftein und Töchterlein
Mit Keb’sSbedürft’genı Herzelein,
Warn aug mit in der Halle d’'rinn
Und freuten fiH mit Herz und Sinn.
Und als dann alles war vorbei,
Da jagt die Mutter plößliH: „Ei!
„Da it ja ufer Sängersmann:
„„RHecdht guten Tag, Herr Belikan“",
Sr fprag) gerührt: „Frau Kiefelftein,
„Dürft’ ih wohl Ihr Begleiter fein?“
Da gab die Tochter ihm zwei Bli,
Die warn drei Centimeter die.
Dann gab die Mutter ihm den Arm,
$8 murd’ ibm fallt. bald mieder marın.