Volltext: Georg Buchner's Nachlaß

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lagte ich weiter, iq bin nämligd Vergnügungsvorftand vom Megel: 
juppenverein „Schfäufela“ und mir Haben am Sonntag unjer 
Stiftungsfeft auf der Srik, hinterm Schhnaufenbuk. Menn Sie 
mir die Chre fhenken wollten und mit hinauf kLommeten, wäre e8 
mir jehr angenehnt, früh wird frifd) g’'ltochn und Naumitoa 
wird's g’effen. 
Und richtig, fie willigte ein. Da faßen wir beijammen 
unter den grünenden Bäumen und SGefträuchern und nach der 
ziveiten Leberworfcht erhielt ich den eriten Verlobungskuß, den iq 
nıir damals einwidelte, aber leider bein ECiniteigen in Möaeldorf 
ir meiner Weftentafche zerdrückte. 
Sanz am Anfang unferer Che Hatten wir Beide noch Keine 
Kinder, erft nad a Stüdera fünf Jahren, erblicteft Du In einer 
Yundserbärmli falten Winternacht das Licht der Welt. — Ach, — 
vuß mer g’fHmwink amosal mein” Brill’n, dou muß a weng a Leim 
daran kommen fein! — Wir nannten Did Lauera, weil wir fo 
rang auf Dich gelauert haben. Tein Zwillingsbruder Heinerich 
am wieder erft fünf Jahre |päter, Eine Bildung Fonnten wir 
Dir erft nit angedeihHen Laffen, weil wir felbft keine Hatten, doch 
forgten wir zeitig für Alles was Du Bbeburitelt, auch für die 
nöthigen Schläg. 
Als Dich der alte Gerr Pfarrer Seiler verfonfermiert hatte, 
friegteft Du einen langen Rod und erlernteft dann ban Fleifch- 
manns Karl Im Schlig’nhüfla zu Fürth das Butterzeugdrehen und 
RBrillenfutteralpappen. Und als die Zeit hHerankamı, daß deine 
Beine ballfähig wurden, da führten wir Dich hinaus „Zum Ludwigs 
fanal“, das war eine Mefterration, weil der wegen Zufammten: 
ihütten von Bier-Neftern jHon dreimal eing’fperrt war. Da war 
Maskenball von der freien Vereinigung der Kutfdhergehülfen zur 
Unterdrückung des Fremdenverkehrs in Franken. Du tanzteft die 
zanze Nacht mit ein und denfelben Pritfher und ich Hätte niemals 
geglaubt, daß der edle Mann fü bal fho Dein Gemahl werden 
"ollte. -— Ach, fet fo gut und aß mer die Hufardnall’n a bisla 
aauch, dei” Mutter Hat |’ 3° arg g'ratt'It. — 
DO, liebe Laura, dig Iummt er g’'fahr’'n, Dei Hanni, heb’ dei’ 
Rleid nauf, daß er Dir nit d’rauf tritt mit feine geröfteten Stiefel. 
In diefem legten Moment weine fOnell nody einmal an meinen 
4äterlichen Bufen und dann hältit dei” Maul. Beherzige immer 
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