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erhielt das Bollwerk unangetastet, — verzweifelt ähnlich
schien der etwaige neue Bau dem alten, und nur dadurch
gewannen die Thalnachbarn, daß verhältnißmäßig Fried und
Ruh, d. h. was man damals darunter verstanden, in den
umliegenden Gauen herrschte.
Jahre zogen dahin. In der Landestheilung zwischen
König Rupprechts vier Söhnen anno 1410 erhielt Herzog
Johann die Veste Rothenberg. — Die länderverderbenden
Zwistigkeiten, welche Friedrich des Siegreichen (14151 - 1476),
des bösen Fritz Hunot von der Pfalz, Lebensweg begleiteten,
und die unter dessen Neffen nur nach großen Verlusten
beizulegen waren, bezogen sich auch auf den Besitz jenes
Burgwalles (2). 1465 ward bekanntlich ein Austrag zwischen
König Georg zu Böhmen und dem Pfalzgrafen geschlossen,
nach dessen Text dieser seine Schlösser und Städte: Heimberg,
Falkenstein und Freystadt der Krone Böhmen zum Lehen
machte und dagegen mit den Schlössern Auerbach, Eschenbach,
Bärnau und Rothenberg belehnt wurde. Auch bezüglich
anderer anerkannte er die Lehensherrlichkeit Böhmens.
Und nun nahm der Rothenberg und sein Auftreten in der
Geschichte eine bedeutsame Wende. Pfalzgraf Otto II. trat
im Herbst 1478 das Schloß und das im markgräflichen Krieg
angeschmauchte Städtlein, wie auch den Markt Schnaittach,
damals schon erheblich gewerbsfleißig, nebst den dazu gehörigen
Dörfern und Vorwerken für eine bestimmte Summe als
Afterlohn an eine Gemeine von 44 Rittern ab, und zwar
unter Vorbehalt der Landeshoheit, der Oeffnung des Platzes,
so diese geheischt, und anderer Bedingnisse. Besagte Ritter,
meist fränkische Adelige, waren nämlich — wohl die erste
bekannte Aktiengesellschaft auf Gegenseitigkeit — zu einem
gewerblichen Verein zusammengekommen. Sie beschlossen
und bethätigten sofort die zweckentsprechendste Verfestigung
ihres Ganerbenhauses und gaben es in Schutz und Schirm
eines Vorstehers, den sie Burggrafen hießen, und dem sie
noch Baumeister und Erkorene beigaben.