Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele, Tragödien und Komödien des Hans Sachs (1. Band)

Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. 39 
Das Weib spricht: 
Jawol, herzlieber Mann, wir wollen, 
So Gott will, leben in Einigkeit. 
Komm' zu der Suppe, es ist Zeit. 
(Sie gehen beide ab.) 
Der Teufel kommt und spricht: 
Ich bin der Geist, der die Zwietracht 
Zwischen frommen Eheleuten macht; 
So hab' ich sie auch diesem Paar 
Wohl eingeblasen dreißig Jahr 
Durch Traumgesichte in der Stillen 
Und sie gereizt zum Widerwillen, 
Mit Lug und Trug umgaukelt sie, 
Und konnt' sie — bewegen nie 
Und nimmer zu Zwietracht und Zank; 
Deß bin ich schier vor Aerger krank. 
O daß ich doch jemanden fänd', 
Der sie zwieträchtig machen könnt', 
Er sollte guten Lohn empfahn. 
Das alte Weib kommt, lauscht seinen Worten und spricht: 
Ich bin's, die diese Kunst wohl kann; 
Ich mach' durch List und böse Ränke 
Bei den Eheleuten ein Gezänke — 
Sei'n sie so einig, wie sie wollen, 
Daß sie einander schlagen sollen 
Noch heute bei dem Schein der Sonnen. 
Der Teufel spricht: 
Vollbringst du das, hast du gewonnen. 
Das alte Weib spricht: 
Was? 
Der Teufel spricht: 
Daß ich dann dein Freund will sein. 
Das alte Weib spricht: 
Ei nun, bin ich doch jetzt schon dein! 
Doch was willst du mir schenken mehr?
	        
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