Volltext: Alt-Nürnberg

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früher als man hoffen konnte; das Glücken von Erzherzog Karls 
Feldzugsplan brachte sie zuwege. 
Der kaiserliche Oberfeldherr war von Ingolstadt aus über die 
Altmühl gegangen und schlug am 22. und 23. August bei Deining 
und Neumarkt Jourdans rechten Flügel unter Bernadotte und am 
24. August bei Amberg den Obergeneral Jourdan selbst, nachdem 
er seine Vereinigung mit Wartensleben glücklich vollzogen hatte. An 
der Unruhe, die sich der in Nürnberg zurückgebliebenen Franzosen 
sichtlich bemächtigt hatte, konnte man merken, daß es mit den im 
Feld stehenden Kameraden nicht geheuer stehe. Dunkle Gerüchte von 
Siegen des Erzherzogs drangen in die Stadt, Wagen mit schwer 
Verwundeten sah man außen an der Stadt vorbeifahren und die 
Franzosen fanden es für notwendig, jenen Gerüchten öffentlich entgegen— 
zutreten und mit bekannter Großmäulichkeit zu versichern, daß sie 
gesiegt hätten und auch ferner siegen werden. Man glaubte ihnen 
aber nicht mehr. Noch während sie ihre Siege ausposaunten, machten 
sie sich fertig zum Abmarsch. Am 24. August morgens wurden alle 
Thore bis auf das Neue Thor verrammelt und die Geschütze ab— 
geführt. Die Spannung in der Bevölkerung wuchs mehr und mehr, 
schon hörte man schießen von der Ferne, mittags erschienen kaiserliche 
Husaren vor den Thoren, endlich um 4 Uhr hieß es, die Kaiserlichen 
seien vor der Stadt. Hals über Kopf zogen nun die Franzosen 
durch das Neue Thor ab, während die Bürger jubelnd die Ver— 
rammelung des Frauenthors einhieben. Verfolgende Husaren ritten 
durch die Stadt und nahmen beim Rathaus noch einen verspäteten 
Kommissär und einen Chasseur gefangen. Bei Thon und Buch fanden 
noch hitzige Verfolgungsgefechte statt. 
Nürnberg atmete auf, als es von seinen Bedrängern befreit 
war. Der durch die Invasion erlittene Schaden war ungeheuer; 
derselbe betrug nach amtlichen Erhebungen 1529 651 fl. Aus dem 
Zeughause hatten die Franzosen 16 Kanonen weggeführt, den übrigen 
Inhalt desselben, des einstmaligen Stolzes der Reichsstadt, nahmen 
im nächsten Jahre die Kaiserlichen mit fort. 
Ubrigens sah es trostlos aus in Nürnberg. Das Gefühl der 
Hilflosigkeit und gänzliche Entmutigung bedrückte die Gemüter. Nur 
diese verzweifelte Stimmung macht es erklärlich, daß in der Stadt, 
welche für die Erhaltung ihrer Reichsfreiheit gegen ihre Bedränger 
einst so mannhaft gekämpft und so viele Opfer gebracht, unmittelbar 
nach dem Abzug der Franzosen der Gedanke an die freiwillige Auf— 
gebung ihrer Unabhängigkeit auftauchen und um sich greifen konnte. 
Gefördert mag der Gedanke geworden sein durch den Blick auf das 
benachbarte preußische Gebiet, wo Handel und Wandel ungestört 
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