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Kaiserlichen eine Schlappe durch die von dem schwedischen Oberst Tau— 
padel glücklich ausgeführte Wegnahme eines großen Proviantmagazins 
in Freystadt. Daran reihte sich die weitere, daß Gustav Adolf selbst 
den Gaeral Sparr, der Taupadels Expedition durchkreuzen wollte, 
hei Burgthann vollständig aufs Haupt schlug und gefangen nahm. 
Dies war das einzige größere Scharmützel in diesem merkwürdigen 
Belagerungskrieg der zwei größten Feldherrn des Jahrhunderts, auf 
dessen Ausgang nicht bloß Deutschland, sondern Europa in Furcht 
oder Hoffnung gespannt war. Die wachsenden Verlegenheiten drängten 
Bustav Adolf, eine Entscheidung herbeizuführen. Um dieselbe nötigen— 
falls erzwingen zu können, verstärkte er sein Heer, indem er aus ver— 
schiedenen Gegenden kursächsische, hessische, weimarische und andere 
Truppen herbeirief, welche an 40000 Mann stark ohne Störung 
seitens des Feindes am 27. August sich mit ihm vereinigten. Aber 
mit der größeren Truppenansammlung auf beschränktem Raum steigerte 
sich der Iebensmittelmangel und mehrten sich die Krankheiten in bedenk⸗ 
lichem Grade. So beschloß Gustav Adolf, da Wallenstein zu keiner 
Feldschlacht zu bringen war, denselben in seinem Lager anzugreifen. 
Der Sturm auf die feindlichen Linien begann am 4. September 
und richtete sich vor allem auf den Kern der feindlichen Stellung, 
auf die mit Palissaden und Gräben umgebene, mit 80 Stück schweren 
Geschützes besetzte „Alte Veste“, wo Wallenstein selbst den Befehl 
führie. Unterstützt von dem Feuer der Geschütze stürmten die schwe⸗ 
dischen Musketiere todverachtend auf schmalen, schlüpfrigen Wegen 
hinan, um, empfangen von todbringenden Geschossen immer wieder 
hinabgeworfen zu werden. So folgten Stunden lang, den Tod vor 
Augen, Regiment auf Regiment in dem furchtbaren Ansturm, immer 
mit dem gleichen Mißerfolg. Zwar wurde unten an der Rednitz 
ein kaiserliches Regiment durch die Finnländer fast aufgerieben, und 
dem Herzog Bernhard von Weimar war es gelungen, sich einer An— 
höhe zu bemächtigen, von der aus es möglich gewesen wäre, dem 
Feinde wirksam beizukommen. Da aber auf dem vom Regen durch⸗ 
weichten Boden kein Geschütz hinaufzubringen war, so war auch dieser 
kleine Erfolg nutzlos. Gustav Adolf sah ein, daß auch weitere Opfer 
aicht zum Ziele führen würden und befahl nach zehnstündigem Kampfe 
bei eingebrochener Dunkelheit den Rückzug, der in vollständiger Ord— 
nung vollzogen wurde. Die Verluste auf beiden Seiten waren groß, 
am größten natürlich auf Seite der Stürmenden; auf dritthalb tausend 
Toté und Verwundete, darunter 200 Offiziere, wird der Verlust der 
Schweden, auf 1500 der der Kaiserlichen angenommen. 
Gustav Adolf blieb nach diesem schweren Mißerfolg, der seinem 
Kriegsruhm nicht wenig Abtrag that, nur noch zwei Wochen im 
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