Volltext: Alt-Nürnberg

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hohe Gefahr, daß der Kurfürst freiwillig oder gezwungen zu einem 
Separatfrieden sich herbeilassen werde. Alle anderen Pläne beiseite 
schiebend wendete sich deshalb Gustav Adolf wieder nach Norden und 
trachtete vor Allem, die Vereinigung Wallensteins mit den Streit— 
kräften Maximilians von Bayern zu verhindern. Doch dieser Plan 
mißglückte. Gustav Adolf, der mit seinem Heere am 18. Juni bis 
nach Fürth gelangt war, ließ während seines zweitägigen Aufenthalts 
in Nürnberg seine Truppen einstweilen über Hersbruck in die Ober— 
pfalz abrücken und eilte denselben nach. Währenddem war aber die 
Vereinigung Wallensteins mit Maximilian bei Weiden bereits erfolgt 
und das 60000 Mann starke kaiserlich-bayerische Heer war im An— 
marsch über Neumarkt nach Nürnberg. Noch von Hersbruck aus 
ließ Gustav Adolf dem Nürnberger Rat die Mahnung zugehen, 
schleunigst für die Vollendung der Befestigungen zu sorgen. Und 
ils er dann, 29. Juni, zurückkehrend aus der Oberpfalz auf dem 
Thumenberg (Platnersberg) vor Nürnberg angelangt war, erklärte 
er den ihn begrüßenden Ratsabgeordneten seinen festen Entschluß, 
die Stadt mit allen Kräften zu beschützen, wozu aber die Herstellung 
eines befestigten Lagers zur Aufnahme seiner Truppen nötig sei. 
Die drohende Gefahr und der Entschluß des Königs wurde den 
sofort zusammenberufenen Genannten eröffnet und unter Anrufung 
des Patriotismus aller Bürger und Einwohner den sofortigen Be— 
ginn des Werks empfohlen und beschlossen. 
So begannen denn am 1. Juli 6000 Bürger mit Beiziehung 
der in die Stadt geflüchteten Landleute, Tag und Nacht arbeitend, 
in weitem Bogen die Umwallung der Stadt. Der Teil der Schanz⸗ 
werke um den Judenbühl und die Vorstadt Wöhrd wurde von Gustav 
Adolfs Finnländern auf Kosten der Stadt ausgeführt. Entbunden 
von der Schanzarbeit waren nur die Herren vom Rat und die Geist⸗ 
lichen. Bereits am 16. Juli war das große Werk vollendet. Die 
Schweden lagerten im Süden der Stadt und der Lichtenhof war des 
Königs Hauptquartier. Von da liefen die hohen Schanzen und die 
12 Fuß breiten, 8 Fuß tiefen, an manchen Stellen 18 Fuß breiten 
und 12 Fuß tiefen Gräben bei Skt. Peter und Glaishammer über 
die Tullnau an die Pegnitz hinab, begannen am anderen Ufer beim 
Wöhrder Kirchhof, liefen an Schoppershof vorbei, schlossen den Juden— 
bühl und den Schmaußengarten ein, durchschnitten die Felder zwischen 
der Stadt und den Dörfern Großreuth, Kleinreuth und Thon, gingen 
hinter dem Rohlederersgarten und Sebastianspital an die Pegnitz 
und umfaßten, sich bei Sündersbühl und Skt. Leonhard fortsetzend, 
Gostenhof und Steinbühl. An den Einmündungen der Straßen von 
Altdorf u. s. w. wurden Redouten und zwischen Spittlerthor und 
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