Volltext: Alt-Nürnberg

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Rückreise aus Palästina in seine Hände gefallenen Bundesgenossen 
der Welfen, König Richard Löwenherz von England, lieferten gewaltige 
Mittel in seine Hand zur Verfolgung seiner Pläne, von welchen der 
merkwürdigste auf nichts weniger als auf die vollständige Umgestaltung 
der Reichsverfassung zielte. Er gedachte das deutsche Wahlreich ver— 
hunden mit Jtalien in eine hohenstaufische Erbmonarchie zu 
verwandeln und hatte auch die süddeutschen Fürsten bereits bedingungs— 
weise für den großartigen Plan gewonnen. Derselbe scheiterte aber 
schließlich, weil das, was der Kaiser bot, den Beteiligten zu gering 
schien für die Aufgabe des Wahlrechts, des Palladiums der nationalen 
Freiheit. — Mitten in seinen wechselnden maßlosen Plänen und 
Entwürfen raffte den erst 82jährigen Herrscher infolge eines kalten 
Trunkes zu Messina der Tod weg (28. September 1187). „Er war 
verhaßt wegen seines strengen Regiments“, bemerkt über ihn trocken 
der Nürnberger Stadtschreiber Müllner in seinen Nürnberger Annalen. 
Heinrichs VI. Zeitgenosse Papst Innocenz III. aber sagte von ihm: 
Wie die Wut des Nordwinds ist er über die Erde gefahren, hinter 
sich ließ er das Chaos“. 
Für Nürnberg war Heinrichs VI. Regierung ohne Bedeutung. 
Allerdings hielt derselbe im Laufe der acht Jahre, in welchen er an 
der Spitze des Reiches stand, mehrmals Hof zu Nürnberg (1190, 
1193, 1194); von einer Einwirkung durch ihn auf die Entwicklung 
und Geschichte der Stadt aber ist nichts bekannt. 
Mit Heinrich dem Löwen, welcher zwei Jahre vor Kaiser 
Heinrich VJ. aus dem Leben geschieden, schien auch der alte Hader 
zwischen den zwei Häusern der Hohenstaufen und der Welfen begraben 
zu sein; nach Heinrichs VI. Tode aber loderte der Streit auf's neue 
in hellen Flammen empor. Da in dem hereingebrochenen Chaos 
fürstlicher Anarchie eine unmittelbare Nachfolgerschaft des dreijährigen 
Söhnleins des verstorbenen Kaisers doch unthunlich schien, so wählten 
die süddeutschen Anhänger der Hohenstaufen mit denen im Nordosten 
des Reichs den letzten der fünf Söhne Friedrich Barbarossas, Philipp 
von Schwaben, zum König (1198 1208), während zu gleicher Zeit 
auf Betreiben des Kölner Erzbischofs und mit Unterstützung des 
englischen Königs Richard Löwenherz des letzteren Neffe, Heinrichs 
des Löwen Sohn Otto (1198 41212) von den meisten geistlichen 
und den nordwestdeutschen weltlichen Fürsten als König aufgestellt 
wurde. Zwischen den beiden Parteien aber und den beiden Königen 
stund, von Jedem als Schiedsrichter angerufen, der Papst Innocenz III., 
von all den Priestern, welche je die Tiara getragen, einer der gewal⸗ 
tigsten. Mit pfäffischer Arglist hetzte er einmal da, schürte er ein 
andermal dort, wie es eben der Zweck der mit allen Mitteln an— 
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