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Schmerze Ausdruck in dem Gedicht) „der wunderliche Traum von 
meiner abgeschieden, lieben Gemahel Kunigund Sächsin“ 
Ach Gott, erst wart meim Hertzen bang, 
Weil ich mein Gmahel nit mehr het. 
Wo ich ansach dieselben Stet, 
Daran sie war gstanden und gsessen, 
O, so thet sich mein Hertz denn fressen 
Dergleich, wo ich ir Kleider sach, 
Wirt ich geleich von Hertzen schwach. 
Das ich mein Gmahel auserkorn, 
Also gar gehling het verlorn, 
Der ich erst gar notdürftig war, 
Weil ich ins 66 Jar 
Bieng, und sie acht und fünftzig was 
Erst alt, derhalb ich ubermaß 
War im Hertzen bekümmert hoch. 
Ein neuer Abdruck dieses Gedichtes nach der Handschrift im 14. Spruch— 
buch — das bis vor kurzem im Besitz des Grafen Ludwig Paar in Wien gewesen 
und 1893 in das Eigenthum der Stadt Nürnberg übergegangen ist — findet sich 
bei Rudolph Genée, Hans Sachs und seine Zeit, Leipzig 1894, S. 434 ff. — Wir 
haben oben im Text mit Rücksicht auf Leser, die der diplomatischen Schreibweise 
ungewohnt sind, bei Quellencitaten die Hauptwörter mit großen Anfangsbuch— 
staben geschrieben, während wir in den wissenschaftlichen Noten die diplomatische 
Schreibweise vorziehen. 
Von Hans Sachs' Werken, aus denen öfter Stellen eitiert sind, giebt es 
bekanntlich drei Gesammtausgaben: Die Nürnberger d. h. die zu Nürnberg 
gedruckte Ausgabe in fünf Foliobänden, von der die ersten drei Bände noch 
zu Lebzeiten des Dichters, die letzten zwei Bände erst nach seinem Tode erschienen 
sind; dann die „Kemptener Ausgabe“, fünf Quartbände umfassend, aus den Jahren 
1612-51616 und endlich die „Tübinger Ausgabe“ in der Bibliothek des Litte— 
rarischen Vereins in Stuttgart. Sie umfaßt 21 Oktavbände und ist ein kritisch 
revidierter Neudruck der Nürnberger Ausgabe unter Berücksichtigung der Kemptener 
Ausgabe. Sie erschien 187051892 und wurde begonnen von Albrecht Keller und 
beendet von den gegenwärtig bedeutendsten Hans Sachs-Forscher Edmund Goetze. — 
Diese sogenannten Gesamtausgaben enthalten aber bei weitem nicht alles, was 
Hans Sachs gedichtet. — In kurzer Zeit wird jedoch alles, was der Dichter 
geschaffen, im Druck vorliegen. Vgl. E. Goetze, Hans Sachs, Festrede, 
Nürnberg 1894, S. 10 und 16. — Inzwischen ist hiermit der Anfang gemacht 
und von der Tübinger Ausgabe als Fortsetzung Band 22 (1894) erschienen, während 
Band 23 gegenwärtig (November 1895) unter der Presse sich befindet. 
Einen Überblick über die bis 1894 erschienene „Hans Sachs-Litteratur“ 
hat J. Braun in Nr. 29, 30 und 32 der Nachrichten aus dem Buchhandel. 
Leipzig 1894, gegeben. Hierzu soll 1896 noch ein Nachtrag folgen.
	        
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